Am Samstag, den 22. Juni 2025, feierte der Bundesverband Deutscher Berufsausbilder (BDBA) e.V. sein 50.-jähriges Jubiläum! Als Dachverband der Berufsausbildervereine (BAVs) — ein Jahr nach Gründung vieler BAVs in Deutschland im Jahre 1974 gegründet – konnte der Verband dies im Pallotti-Haus in Freising gebührend feiern.
Nach Eröffnung durch die Präsidentin, Frau Siglinde Foidl-Dreißer – Ausbilderin mit Leidenschaft – begrüßte die Stadträtin der Stadt Freising, Frau Monika Riesch, mit ihrem Team die knapp 40 Teilnehmenden. Passend in Ihrer Rolle als Vertretung des Bürgermeisters sowie als Mitglied im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport. Im Anschluss berichteten der Ausbildungsverantwortliche der Stadt Freising, Herr Christian Koch und Frau Winkler mit beeindruckenden Worten über die aktuelle Ausbildungssituation und Ausbildungspraxis der Stadt.
Anschließend folgte die kurzweilige, fundierte und aufweckende Keynote des im Bereich beruflicher Bildung sehr erfahrenen und engagierten ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages, MINT-Aktivisten und Business-Angel Herrn Thomas Sattelberger, zum Thema „Berufliche Bildung – Verlust oder Zukunft eines Erfolgsmodells“. In der anschließenden wertvollen Diskussion, in welcher sich auch der Präsident der Handwerkskammer München, Herr Peteranderl einbrachte, wurde deutlich, dass es sich lohnt und eine unbedingte Notwendigkeit ist, für den Standort Deutschland die Weichen in der beruflichen Ausbildung neu zu stellen, Bewährtes nicht aufzugeben, und die neuen Herausforderungen im Verbund anzugehen.
Wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) die Arbeit und dadurch auch Berufe und Berufsausbildung in Zukunft verändern wird, zeigte Herr Dr. Jan Ullmann von lernhandwerk. In einer Live-Demo konnten die Anwesenden praxisnah erleben, wie heute Vorträge zu unterschiedlichen Themen rund um die Ausbildung, Schulungsunterlagen etc. erstellt werden können. Es wurde deutlich herausgestellt, dass trotz all der KI-Unterstützung der Mensch schlussendlich über die Qualität des Endproduktes entscheidet. Dafür braucht er entsprechende Fach‑, Sozial‑, Methoden und damit Handlungskompetenz in seinem Spezialgebiet.
Nach der Mittagspause wurden die beiden Impulse des Vormittags vertieft. Im World-Café-Format wurden aus drei weitere Perspektiven des Einsatzes mit Folgen in bzw. für die berufliche Ausbildung diskutiert: Frau Prof. Dr. Barbara Kreis-Engelhardt erörterte mit den Teilnehmenden als Vizepräsidentin und Hauptgeschäftsführerin des BDBA e.V. die These: „Kann KI repetitive Aufgaben von Ausbilder:innen übernehmen, damit diese sich auf die Förderung kreativer Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen konzentrieren können?“ Dabei wurde die Aufgaben gesammelt, welche Ausbilder:innen derzeit erledigen und welche auch von KI übernommen werden können. Fazit: KI kann sehr wohl entlastend eingesetzt werden, wenn dem Faktor Mensch die entsprechende Bedeutung in der Kultur des Unternehmens beigemessen wird und der Ausbilder auf entsprechende Qualifikationen bedingt durch die Änderung des Rollenbildes zurückgreifen kann. Frau Jana Härtel, Vorsitzende des BAV Bayern-Süd e.V., widmete sich mit den Teilnehmenden der Perspektive der Azubis. Es wurde die These „Azubis profitieren von KI-gesteuertem Lernen, das individuell angepasst ist, wodurch sie mehr Zeit für praktisches und kreatives Lernen haben.“ Als Ergebnis wurde hier eine große Chance gesehen, wenn die Ausbilder:innen und Auszubildenen mit KI professionell und reflektierend umgehen können. Dr. Jan Ullmann diskutierte gemeinsam mit den Teilnehmenden die These „Durch die Automatisierung administrativer Aufgaben durch KI können Ausbilder:innen und Azubis sich auf innovative Projekte und strategische Entwicklung konzentrieren“. Auch hier zeigte sich, dass Ausbiler:innen keine Angst davor haben müssen, sondern KI Einsatz als Chance begreifen können, sofernie über die notwendige Fach- und Führungskompetenz sowie unternehmerisches Denken und Handeln verfügen.
Durch die rundum gelungene und inspirierende Fest-Veranstaltung führte die Vizepräsidentin und Hauptgeschäftsführerin des BDBA e.V., Prof. Dr. Babara Kreis-Engelhardt und gab ergänzende Impulse zur werteorientierten Führung. Dies sind sowohl für ein so langes, nachhaltiges Bestehen eines Vereines notwendig, als auch können sie für die Zukunft der beruflichen Ausbildung Früchte tragend wirken. Werte wie Mut, Vertrauen, Offenheit und Toleranz spielen dabei in herausfordernden Zeiten eine große Rolle, welche es achtsam und bewusst umzusetzen und zu wertschätzen gilt.
23. Juni 2024
Prof. Dr. Barbara Kreis-Engelhardt
Vizepräsidentin & Hauptgeschäftsführung BDBA e.V.