Wiesbaden, 27. September 2024 – Unter dem Leitmotiv „Today Meets Tomorrow“ ver­sam­mel­ten sich zahl­rei­che Experten und Bran­chen­füh­rer auf der Messe „THE EXPO 24“, um aktuelle Her­aus­for­de­run­gen und Chancen des Mit­tel­stands zu prä­sen­tie­ren und zu dis­ku­tie­ren. Das Bil­dungs­pa­nel war dabei ein zentrales Element der Ver­an­stal­tung, das wichtige Impulse für die Zukunft der Bildung und Aus­bil­dung in Deutsch­land setzte.

Hoch­ka­rä­ti­ge Teil­neh­men­de des Panels

Das Bil­dungs­pa­nel war mit her­aus­ra­gen­den Per­sön­lich­kei­ten aus den Bereichen Bildung, Wirt­schaft und Politik besetzt, die ihre viel­fäl­ti­gen Per­spek­ti­ven ein­brach­ten:

Prof. Dr. Martin Wortmann**, Gene­ral­se­kre­tär der Bil­dungs­al­li­anz, machte deutlich, dass Bildung in die Mitte der Gesell­schaft gerückt werden muss. Er betonte die Not­wen­dig­keit, bereits früh­kind­li­che Bildung zu stärken und Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten für Beschäf­tig­te anzu­pas­sen, um dem Fach­kräf­te­man­gel ent­ge­gen­zu­wir­ken. Besonders hob er die Rolle der Bil­dungs­kom­mis­si­on hervor, die die Ent­wick­lung zukunfts­fä­hi­ger Bil­dungs­struk­tu­ren vor­an­trei­ben soll.

Jutta Mohamed Ali, unab­hän­gi­ge Aus­bil­dungs­be­ra­te­rin und Vor­stands­mit­glied im BDBA Bun­des­ver­band Deutscher Berufs­aus­bil­der e.V., kon­zen­trier­te sich auf die Bedeutung einer modernen Berufs­aus­bil­dung. Sie kri­ti­sier­te, dass tra­di­tio­nel­le Ansätze, bei denen „zuschauen und nach­ma­chen“ als Aus­bil­dungs­me­tho­de genutzt wird, heute nicht mehr zeitgemäß seien. Statt­des­sen müsse eine intensive per­sön­li­che Beglei­tung und Lern­pro­zess­be­glei­tung der jungen Menschen im Vor­der­grund stehen. Sie forderte Unter­neh­men auf, neue Wege zu gehen, um attrak­ti­ver für Aus­zu­bil­den­de zu werden, ins­be­son­de­re für kleinere und mit­tel­stän­di­sche Betriebe, die oft im Schatten der großen Unter­neh­men stehen.

Thimo Fojkar, Vor­stands­vor­sit­zen­der des Inter­na­tio­na­len Bundes (IB) und Mitglied des Prä­si­di­ums des BVMW, setzte sich für eine stärkere Inter­es­sen­ver­tre­tung der Bil­dungs­trä­ger gegenüber der Politik ein. Er the­ma­ti­sier­te den Fach­kräf­te­man­gel und die Not­wen­dig­keit, auch aus­län­di­sche Fach­kräf­te zu rekru­tie­ren und wei­ter­zu­bil­den, um die wirt­schaft­li­che Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu sichern.

Desiree Bender, Geschäfts­füh­re­rin der Lern­freu­de & Poten­ti­al­ent­fal­tung gGmbH und Gründerin der FLAUSE Grund­schu­le, forderte einen umfas­sen­den Wandel des Schul­sys­tems. Sie betonte, dass Kinder in anderen Bil­dungs­räu­men indi­vi­du­ell gefördert werden müssen und stellte die FLAUSE Schule als Beispiel für alter­na­ti­ve Bil­dungs­kon­zep­te ohne Noten und Bewer­tun­gen vor. Sie appel­lier­te an die Politik, junge Menschen stärker in Ent­schei­dungs­pro­zes­se ein­zu­bin­den, um ihre Poten­zia­le zu nutzen und sie vor extre­mis­ti­schen Strö­mun­gen zu bewahren.

Dr. Victoria Freund, Leitung Cluster Chemie & Stu­di­en­de­ka­nin der Ange­wand­ten Chemie / Wirt­schafts­che­mie (Bachelor & Master), bezog die der­zei­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen im Bil­dungs­markt auch auf die Gene­ra­tio­nen­dis­kus­si­on. Ihr Credo: „Lasst uns mit­ein­an­der, nicht über­ein­an­der sprechen“. Schuld­zu­wei­sun­gen brächten keiner Partei einen Vorteil, im Gegenteil. Unter­neh­men könnten die Ansätze der jungen Nach­wuchs­ta­len­te nutzen, um ihre Zukunfts­fä­hig­keit sicher­zu­stel­len.

Dis­kus­si­ons­schwer­punk­te: Bildung im Wandel

Die Dis­kus­si­on im Rahmen des Panels deckte eine Vielzahl an Themen ab, die in den kommenden Jahren eine Schlüs­sel­rol­le spielen werden:

Nach­hal­tig­keit in der Bildung: Die Teil­neh­men­den betonten die Not­wen­dig­keit, Bil­dungs­in­hal­te nach­hal­tig und zukunfts­wei­send zu gestalten. Es wurde darauf hin­ge­wie­sen, dass Aus­bil­dungs­be­ru­fe und Stu­di­en­gän­ge den Anfor­de­run­gen einer sich wan­deln­den Arbeits­welt ent­spre­chen müssen, um den Fach­kräf­te­be­darf lang­fris­tig zu decken.

Gene­ra­tio­nen­kon­flik­te: Besonders Dr. Victoria Freund, beleuch­te­te die Her­aus­for­de­run­gen, die der Gene­ra­tio­nen­kon­flikt zwischen der Gene­ra­ti­on Z und älteren Gene­ra­tio­nen mit sich bringt. Sie plädierte dafür, dass mehr Auf­klä­rungs­ar­beit geleistet wird, um die Unter­schie­de zu verstehen und die Gene­ra­ti­on Z besser zu inte­grie­ren.

Neue Aus­bil­dungs­kon­zep­te: Jutta Mohamed Ali stellte inno­va­ti­ve Aus­bil­dungs­me­tho­den vor, die nicht nur theo­re­ti­sche, sondern vor allem pra­xis­na­he Lern­an­sät­ze verfolgen. Sie forderte, dass Unter­neh­men verstärkt auf eine nach­hal­ti­ge und zukunfts­ori­en­tier­te Aus- und Wei­ter­bil­dung setzen, um jungen Menschen attrak­ti­ve Kar­rie­re­we­ge zu bieten.

Fazit des Panels

Das Bil­dungs­pa­nel auf der „THE EXPO 24“ ver­deut­lich­te ein­drucks­voll, dass Bildung in Deutsch­land vor großen Her­aus­for­de­run­gen steht. Die Teil­neh­men­den waren sich einig, dass sowohl Unter­neh­men als auch die Politik eng zusam­men­ar­bei­ten müssen, um den Fach­kräf­te­man­gel zu beheben, das Bil­dungs­sys­tem zu moder­ni­sie­ren und junge Menschen auf die Zukunft vor­zu­be­rei­ten.

Die Messe „THE EXPO 24“ zeigte einmal mehr, dass Bildung ein zentrales Thema für die wirt­schaft­li­che Zukunft des Mit­tel­stands ist.

20.10.2024

Jutta Mohamed Ali

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