Aktuelles aus der Berufs­bil­dungs­pra­xis,
der Forschung/Entwicklung und der Politik

Dr. Gert Zinke vom Bun­des­in­sti­tut für Berufs­bil­dung (BIBB) hat am 15. März 2018 einen sehr inter­es­san­ten Vortrag zum Thema

“Fach­kräf­te­qua­li­fi­ka­tio­nen und Kom­pe­ten­zen für die digitale Arbeit von morgen”

in einem Kreis von Berufs­bil­dungs­exper­tin­nen und ‑experten gehalten und hat dem Berufs­aus­bil­der­ver­band Nordrhein-Westfalen die Folien zu seinem Vortrag zur Ver­öf­fent­li­chung auf seiner Homepage zur Verfügung gestellt. Als eine Anlauf­stel­le für Aus­bil­de­rin­nen und Ausbilder möchte der Verband diese Gele­gen­heit nutzen, um Ihnen, die Sie in Ihrer täglichen Arbeit die neuen Her­aus­for­de­run­gen für die Berufs­bil­dungs­pra­xis auf­grei­fen müssen, diese aktuellen Infor­ma­tio­nen zur Verfügung zu stellen und in weiteren Schritten gern mit Ihnen Ihre Erfah­run­gen aus­zu­tau­schen.

Dr. Gert Zinke hat in seinem Vortrag aktuelle Ent­wick­lun­gen, For­schungs­ar­bei­ten sowie Programme zur Umsetzung in der Berufs­bil­dungs­pra­xis dargelegt.

Aus­gangs­punkt war die BMBF-BIBB-Initiative “Berufs­bil­dung 4.0”, an der er aktiv und ver­ant­wort­lich mit­ar­bei­tet. Dr. Gert Zinke stellte seine Aus­füh­run­gen unter das Motto: “Was wir beob­ach­ten. Was wir gegen­wär­tig tun. Was wir erkennen”. Dieses findet sich auch als Glie­de­rung in den bei­gefüg­ten Folien wieder.

Folie 1 erläutert zusam­men­fas­send die BMBF-BIBB-Initiative “Berufs­bil­dung 4.0” im BIBB. Die Abteilung 4 des BIBB, die u.a. für die Neu­ord­nung der betrieb­li­chen Aus­bil­dungs­ord­nun­gen zuständig und ver­ant­wort­lich ist, agiert hier feder­füh­rend für alle Arbeiten zu diesem Thema im BIBB. Drei Säulen bilden dafür die Grundlage: Berufe- und Bran­chen­scree­ning, Medi­en­kom­pe­tenz, Fach­kräf­te­be­darf. Diese Arbeiten der Abteilung sind im gesamten BIBB verankert. Darüber hinaus sind das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bildung und Forschung (BMBF), die Sozi­al­part­ner sowie weitere Bun­des­res­sorts ein­ge­bun­den. Eine solche breite Auf­stel­lung lässt die besondere Relevanz des Themas erkennen.

Am Beispiel aus­ge­wähl­ter Berufe (Screening”) und Branchen werden neuere Ent­wick­lun­gen und Tendenzen für not­wen­di­ge Ver­än­de­run­gen in der Aus­bil­dung beleuch­tet. Dr. Gert Zinke führte aus, wie sich die Arbeits­welt durch die Digi­ta­li­sie­rung schon heute in einzelnen Berufen verändert (hat) und welche möglichen Aus­wir­kun­gen auch auf die Neu­ord­nung der Aus­bil­dung erkennbar sind. Das Foto “Ein ver­än­der­tes Bild von Fach­ar­beit.” unter­streicht die Aussagen zu quan­ti­ta­ti­ven und qua­li­ta­ti­ven Ver­än­de­run­gen in den nach­ge­frag­ten Ausbildungs- und Erwerbs­be­ru­fen.

Diese Ent­wick­lun­gen spiegeln sich auch in den ver­än­der­ten Aus­bil­dungs­zah­len wider, die für die Jahre 2000 bis 2016 nach­ge­wie­sen werden. Dabei gibt es bei den Berufen “Gewinner und Verlierer” wie die Folien erkennen lassen.

Gert Zinke hat des Weiteren über die Methoden und Vor­ge­hens­wei­sen in der BIBB-Initiative berichtet (“Was wir gegen­wär­tig tun”). Um sach­ge­rech­te berufs­bil­dungs­po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen zum Umgang mit der Digi­ta­li­sie­rung in der Arbeit und in der Berufs­bil­dung treffen zu können, sind trag­fä­hi­ge empi­ri­sche Grund­la­gen und abge­si­cher­te Schlüsse notwendig. Davon ist ins­be­son­de­re das Aus­bil­dungs­per­so­nal betroffen.

Der Auf­be­rei­tung der Ergeb­nis­se der Forschungs- und Ent­wick­lungs­ar­bei­ten, die noch bevor­steht, werden nach­voll­zieh­ba­re Arbeits­schrit­te zugrunde gelegt. Die hierzu “im Raum stehenden” For­schungs­fra­gen sind in den Projekten prä­zi­siert worden. Am Beispiel einer derzeit laufenden digitalen Befragung von Betrieben und Berufsbildungsexperten/innen sind sie in den vor­trags­be­glei­ten­den Folien auf­ge­lis­tet.

In der Folie “Erste berufs­über­grei­fen­de Erkennt­nis­se — Folgen der Digi­ta­li­sie­rung” sind einzelne Schritte auf dem Weg “Was wir erkennen” zusam­men­ge­fasst. Hier werden über­grei­fen­de Ver­än­de­run­gen bei den Tätig­kei­ten auf­ge­zeigt.

Eine der wichtigen Erkennt­nis­se, die auch im Kreis der Zuhö­ren­den intensiv dis­ku­tiert wurden, war: das Pro­zess­wis­sen gewinnt bei der Ver­än­de­rung der Tätig­kei­ten noch mehr an Relevanz als bisher schon.

Gern möchten wir sie auch auf zwei Inter­views von Dr. Gert Zinke (und seinem Kollegen Torben Padua) zum Thema Berufs­bil­dung 4.0 auf­merk­sam machen.

Auch der folgende Link auf der Webseite des BIBB gibt aktuelle Hinweise:

Das Portal foraus.de für Aus­bil­de­rin­nen und Ausbilder widmet sich ebenfalls aus­führ­lich dem Thema “Digi­ta­li­sie­rung in der Berufs­bil­dung”. Hier können Sie sich selbst­ver­ständ­lich auch mit Ihrem Wissen und Ihren Erfah­run­gen an der Dis­kus­si­on betei­li­gen:

(03.2018)

Gisela Westhoff, Vorstand BV-NRW


Infor­ma­tio­nen für Berufs­aus­bil­der zu web 4.0

Web 4.0 in der beruf­li­chen Bildung – welche Her­aus­for­de­rung sind damit für Ausbilder/innen, aus­bil­den­de Fach­kräf­te, Lehr­per­so­nal in den Schulen und für die Aus­zu­bil­den­den verbunden?

Der Berufs­aus­bil­der­ver­band NRW beteiligt sich an der Dis­kus­si­on zu diesem Thema und stellt hier zunächst aus­ge­wähl­te aktuelle Infor­ma­tio­nen vor.

Das BIBB (Bun­des­in­sti­tut für Berufs­bil­dung) und das BMBF (Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bildung und Forschung) haben eine Studie zum Thema „Digitale Medien in Betrieben – heute und morgen“ erstellt. In einer reprä­sen­ta­ti­ven Befragung wurden 3000 Betriebe in Deutsch­land um eine Ein­schät­zung zu ihrer Nutzung digitaler Medien gebeten.

Damit wird vor allem die Sicht der in der Praxis aktiven Exper­tin­nen und Experten in die Dis­kus­si­on dieses Themas ein­be­zo­gen und ein wichtiger erster Überblick aus einer Per­spek­ti­ve gegeben, die auch für den Aus­bil­der­ver­band von zentraler Bedeutung ist.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass heute zwar nahezu jeder Betrieb in Deutsch­land über inter­net­fä­hi­ge Techniken wie Desktop-PC, Laptops oder Tablet-Computer verfügt und diese selbst­ver­ständ­lich in der betrieb­li­chen Aus­bil­dung einsetzt. Spezielle digitale Lern- und Medi­en­for­ma­te sind dagegen noch wenig ver­brei­tet. Statt­des­sen spielen klas­si­sche Medi­en­for­ma­te weiterhin die größte Rolle.

In einer Pres­se­mit­tei­lung gab die Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Johanna Wanka zu den Ergeb­nis­sen der Studie folgende Ein­schät­zung wider: „Die fort­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung und Auto­ma­ti­sie­rung hat längst auch die Berufs­bil­dung erfasst. Dach­de­cker inspi­zie­ren heute Gebäude mit Hilfe von Drohnen, Anla­ge­me­cha­ni­ker bauen Smart-Home- Technik in Eigen­hei­me ein. Die digitale Welt schafft neue Anfor­de­run­gen an die Qua­li­fi­zie­rung von Fach­kräf­ten, eröffnet aber auch neue Mög­lich­kei­ten, Wissen mit digitalen Lern- und Lehr­for­ma­ten zu ver­mit­teln.“ Sie schließt aus dieser Erkennt­nis: „Wir brauchen eine Berufs­bil­dung 4.0. Das BMBF legt deshalb einen beson­de­ren Schwer­punkt darauf, die Digi­ta­li­sie­rung in der beruf­li­chen Bildung zu fördern.“ Im beson­de­ren Fokus des BMBF stehen dabei die kleinen und mittleren Unter­neh­men.

Die Studie ist als Download verfügbar unter:

bzw.:

Im Kontext des BMBF Programms „Beruf­li­che Bildung digital“ stehen derzeit folgende Beispiele weiterer Akti­vi­tä­ten des BMBF und des BIBB:

  • Die Initia­ti­ve “Fach­kräf­te­qua­li­fi­ka­ti­on und Kom­pe­ten­zen für die digi­ta­li­sier­te Arbeit von morgen“ wird am Beispiel von 13 exem­pla­risch aus­ge­wähl­ten Berufen die Aus­wir­kun­gen der Digi­ta­li­sie­rung auf die Arbeits­pro­zes­se sowie die Qua­li­fi­zie­rungs­an­for­de­run­gen unter­su­chen und prüfen, inwieweit die Aus­bil­dung ent­spre­chend angepasst werden sollte.
  • „Digitale Medien in der beruf­li­chen Bildung — Roadshow 2017 – Inter­ak­ti­ve Anwen­der­work­shops“
  • Son­der­pro­gramm zur Qua­li­fi­zie­rung von Fach­kräf­ten für die Digi­ta­li­sie­rung in Über­be­trieb­li­chen Berufs­bil­dungs­stät­ten (ÜBS).
  • Als Infor­ma­ti­ons­quel­le und zur Betei­li­gung an der Dis­kus­si­on zur Digitalisierung/4.0 in der beruf­li­chen Bildung, steht auch das BIBB-Portal für das Aus­bil­dungs­per­so­nal: https://www.foraus.de/html/foraus_3317.php zur Verfügung.

Weitere Infor­ma­tio­nen zu den Pro­gramm­bei­spie­len unter:

www.qualifizierungdigital.de

www.qualifizierungdigital.de/anwenderworkshops-regensburg-26–10-2017–2338.php

www.bmbf.de/de/ueberbetriebliche-berufsbildungsstaetten-1078.html

Der Berufs­aus­bil­der­ver­band NRW bietet Ihnen ebenfalls die Gele­gen­heit zum Austausch über Ihre Erfah­run­gen, Meinungen, Fragen und Anmer­kun­gen.

Wir freuen uns über eine Nachricht unter web4.0@bv-nrw.de

Gisela Westhoff, Vorstand BV-NRW


Arbeit 4.0 — Soziale Gerech­tig­keit im digitalen Zeitalter!?

Arbeit 4.0 — Soziale Gerech­tig­keit im digitalen Zeitalter!?

…Im Wandel der Arbeits­welt und im Zusam­men­hang mit der fort­schrei­ten­den Digi­ta­li­sie­rung erwarten die Arbeits­welt und somit jeden Einzelnen von uns massive Ver­än­de­run­gen. Ich gebe hier meinen Eindruck der KAB Tagung zum…

Tatjana Meixner, Vorstand BV-NRW