“für Sie gelesen”
– sind aktuelle Informationen rund um die Berufsausbildung, die per Mail an unsere Mitglieder in NRW versandt werden.
Oktober 2021
Ulrich Ivens | Im Oktober 2021
GRETA ist ein am deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) entwickeltes Kompetenzmodell. Es ermöglicht Lehrenden die eigenen Kompetenzen in unterschiedlichen, für eine professionelle Lehrtätigkeit in der Erwachsenen- und Weiterbildung relevanten Felder, aufzuzeigen, zu reflektieren und zu dokumentieren.
Interessant dabei ist für betriebliches Ausbildungspersonal, dass mit diesem Kompetenzmodell somit auch informell erworbene Kompetenzen sichtbar machen lassen.
Basierend auf dem GRETA-Kompetenzmodell werden zwei Produkte angeboten:
Als Einstieg gibt es einen GRETA-Reflexionsbogen, den Lehrende nutzen können, um angeleitet über Fragen über ihre Kompetenzen nachzudenken. Er stellt somit eine Anleitung zur Selbstreflexion dar. Der Bogen beinhaltet auch Hinweise und Tipps zur Verbesserung der eigenen Praxis.
Zudem gibt es als Erweiterungsstufe das PortfolioPlus, über das Lehrende die Möglichkeit erhalten, ihre Kompetenzen zu dokumentieren. Im Anschluss daran erfolgt ein professionelles Feedback von erfahrenen Gutachter:innen sowie Hinweise für eine weitere Kompetenzentwicklung und gezielte Personalentwicklung.
Unser Mitglied Ulrich Ivens, Ausbildungsleiter am Forschungszentrum Jülich, hat das PortfolioPlus Instrument von GRETA selbst ausprobiert und sieht darin ein sehr gutes Instrument für die Weiterentwicklung des betrieblichen Ausbildungspersonals. “Ausbilder:innen erwerben im Berufsleben häufig ein sehr großes Wissen über Pädagogik und haben auch eine hohe Teilnehmerorientierung. Die formale Ausbildereignungsprüfung nach AEVO ist aber häufig die einzige anerkannte Weiterbildung, die diese Personengruppe durchlaufen hat. Das Kompetenzmodell GRETA setzt genau dort an. Die vorhandenen Kompetenzen werden sichtbar gemacht und dokumentiert. Mit dem PortfolioPlus steht ein Instrument zur Verfügung, mit dem man aufbauend auf GRETA seine eigenen Kompetenzen gezielte in eine planvolle Personalentwicklung bringen kann. Das PortfolioPlus Instrumet ist anstrengend, lohnt sich aber sehr. Einige meiner Kolleg:innen haben es schon durchlaufen und waren ebenfalls so begeistert wie ich.”
Neben der eigentlichen Zielgruppe, der Erwachsenenbildner, ist GRETA also auch ein sehr gutes und nützliches Instrument für uns Ausbilder:innen.
Januar 2021
Gisela Westhoff | Bonn, im Januar 2021
Berufliche Aus- und Weiterbildung in Corona-Zeiten – Rückblick und Ausblick
Einleitung
Das neue Jahr 2021 hat begonnen, und die Vorbereitungen auf das Ausbildungsjahr 2021/2022 sind für die Jugendlichen, die in einigen Monaten die Schule verlassen werden, für ihre Eltern und für die Ausbilder und Ausbilderinnen in den Betrieben „in vollem Gange“. Das ist traditionell keine leichte Phase für alle Beteiligten.
Die Corona-Pandemie erschwert diesen Übergang „an der ersten Schwelle“ von der Schule in die Berufsausbildung allerdings deutlich. Viele, die in dieser Phase Verantwortung für die berufliche Bildung tragen, erscheinen oftmals ratlos. Aber gibt es auch Auswege? Oder: Wie können diese Prozesse unterstützt und ihre Bewältigung erleichtert werden?
Den Vorstand des nordrhein-westfälischen Berufsausbilderverbands bewegt dieses Thema wie sicherlich auch die Mitglieder sowie alle Ausbilderinnen und Ausbilder. Auch der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, hat sich dazu aktuell z.B. in zwei Interviews geäußert. Seine zentralen Aussagen werden im Folgenden als Grundlage für eine weitergehende Diskussion im Berufsausbilder-Verband NRW dargestellt[1].
Einschätzungen zur aktuellen Lage aus der Sicht des Bundesinstituts für Berufsbildung
Prof. Esser bezieht sich in den beiden ausgewählten Interviews auf die Ergebnisse der Analysen des BIBB zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2020, die den Neubeginn junger Menschen in der beruflichen Bildung widerspiegeln. Sie basieren auf der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge bis zum 30. September 2020 sowie auf der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit für den gleichen Zeitraum. Die Erhebungen sind im Berufsbildungsgesetz verankert und finden jährlich statt.
Für den 30.09.2020 wurden rückläufige Zahlen der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge genannt. Bezogen auf die Besonderheiten des Jahres 2020 führt Prof. Esser aus: „Die Schrumpfung des Ausbildungsmarktes ist … nicht ausschließlich auf das Geschehen rund um die Pandemie zurückzuführen“. Er weist darauf hin, dass schon mit einem tendenziellen Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gerechnet worden war, unter anderem deshalb, weil die Zahl der Jugendlichen, die eine Schule verlassen, rückläufig ist. Die Voraussage des Rückgangs der Zahl der Neuabschlüsse betrug rund 10.100. Der tatsächliche Rückgang zum 30.09.2020 weist jedoch knapp 57.600 aus. Dieses Ergebnis liefert „… eine erste grobe Schätzung, in welchem Ausmaß die Pandemie den Ausbildungsmarkt beeinträchtigte. Demnach wäre der erhöhte Rückgang von rund 47.400 Verträgen (Differenz gegenüber der Voraussage) dem Krisengeschehen 2020 zuzuschreiben“ so Prof. Esser.
Wie geht es nun in der Vorbereitung des kommenden Ausbildungsjahres weiter?
Auf diese Frage geht der Präsident des BIBB in seinen Interviews ebenfalls ein. Er ruft dazu auf, sich nach Überwinden der Pandemie nicht auf eine automatische Neubelebung des Ausbildungsmarktes zu verlassen. „Denn die Finanzkrise 2008/2009 hat bereits gezeigt, dass eine einmal erfolgte Abkehr vom dualen Ausbildungssystem nur unter größten Anstrengungen wieder umzukehren ist. Zwar hat die Corona-Pandemie dem Ansehen des dualen Systems nicht geschadet, da viele system- und versorgungsrelevante Berufe hier ausgebildet werden. Die Motivation zur Ausbildungsteilnahme hängt aber nicht nur von der Attraktivität der Ausbildung ab, sondern auch von der Erwartung, die Ausbildung frei von größeren Störungen, Einschränkungen oder gar Existenzsorgen erfolgreich durchlaufen zu können. Dies trifft auf die Betriebe ebenso zu wie auf die jungen Menschen. Es muss daher alles dafür getan werden, dass sich die im Zusammenhang mit der Pandemie entstandene Verunsicherung nicht chronisch verfestigt. Das laufende Ausbildungs- und Vermittlungsjahr wird allein schon deshalb erneut äußerst schwierig werden“ (in: Pandemie lässt Ausbildungsmarkt nicht unberührt, a.a.O.).
Der Bonner Generalanzeiger hat in seinem Interview bei dem Präsidenten des BIBB vom 24.12.2020 konkret nachgefragt, wie es zu schaffen sein wird, dass 2021 kein verlorenes Jahr sein und die Berufsausbildung nicht an ihrer Bedeutung verlieren wird.
Dazu stellt Prof. Esser aus der Sicht des Bundesinstituts folgende Strategien heraus, welche die Zukunftsfähigkeit der Berufsausbildung steigern können:
Den Ausbau der Nutzung des Internet als Information über die Berufsbildung im „Regelbetrieb“, z. B. die Vorstellung der Ausbildungsberufe mit ihren Chancen und Möglichkeiten, auch im Vergleich zu anderen Bildungsangeboten (Studium) für die jungen Menschen.
Die Verbesserung des „Matching“ zwischen den Unternehmen, die freie Stellen anbieten und den Ausbildungsplatzsuchenden (Präsenzveranstaltungen wie Ausbildungsplatzbörsen und Betriebspraktika wurden durch die Pandemie weitgehend abgesagt), z. B. durch Erweiterung und Verbesserung digitaler Angebote oder anderer Möglichkeiten, sich zu treffen.
Angebote von Wechselunterricht und hybriden Formen des Unterrichts auch in den Berufsschulen (gehören allerdings in den Zuständigkeitsbereich der Bundesländer).
Die Digitalisierung der Überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS – im Kompetenzbereich des Bundes), deren Aufgabe in der Ergänzung der Berufsbildung in kleinen und mittleren Unternehmen liegt. Hierzu existiert ein umfangreiches Förderprogramm (2021: zweite Förderphase).
Den weiteren Ausbau der Anschlusschancen für Jugendliche, die eine Berufsausbildung wählen, indem ihnen gute Fortbildungs- und Karrieremöglichkeiten über die Erstausbildung hinaus eröffnet werden sowie die verstärkte Information über diese Wege.
Zum letzten Punkt weist Prof. Esser in seinem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger hinsichtlich der Attraktivität der Berufsausbildung für Jugendliche und ihre Eltern auf die Novellierung des Berufsbildungsgesetzes vor einem Jahr hin, wonach die Auszubildenden u.a. Abschlüsse erwerben können, die gleichwertig mit entsprechenden Hochschulabschlüssen sind. Das gilt auch für das Jahr 2021. An die Betriebe gerichtet, sagt er in diesem Zusammenhang: die Aussage der Unternehmen „…muss sein: Bei uns können Akademiker wie Berufsbildungsabsolventen die gleichen Karrieren machen.“ Er weist dabei auf den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) hin, der die erworbenen Kompetenzen transparent macht und somit für die Unternehmen verdeutlicht, „dass das Anspruchsniveau der Fortbildung vergleichbar ist mit dem Anspruchsniveau eines Studiums“ (in: Viele Jugendliche in der Corona-Pause, a. a. O).
Der Präsident betont zum einen die Aufstiegsmöglichkeiten für die Absolventen und Absolventinnen nach einer Berufsausbildung als zentrale Aufgabe für die Umsetzung in der beruflichen Bildung. Zum anderen stellt er auch heraus, dass es den jungen Menschen, die zunächst ein Hochschulstudium begonnen haben, darin aber für sich keine Perspektive sehen, ermöglicht wird, leichter in eine Berufsausbildung wechseln zu können und dort auch solche Kenntnisse und Fähigkeiten anerkannt werden, die sie im Studium erworben haben.
Offene Fragen und mögliche Antworten aus der Sicht der Ausbilderinnen und Ausbilder
Die Aussagen des BIBB-Präsidenten zeigen somit bei aller Sorge auch Perspektiven für die Berufsbildung auf.
Dem Vorstand des nordrhein-westfälischen Berufsausbilderverbands geht es darum, wie Ausbilderinnen und Ausbilder die aktuelle Lage und die Perspektiven für die Berufsausbildung bewerten, ob sie sich der Einschätzung des BIBB-Präsidenten anschließen und ob die neuen Chancen für die Berufsbildung schon im Alltag angekommen sind.
Uns interessiert natürlich in erster Linie Ihre Meinung — die unserer Mitglieder. Sie stehen täglich in der Praxis. Vielleicht können Sie uns Beispiele dafür mitteilen, wie Sie diese Pandemiezeit bewältigen. Wie etwa finden Ausbildungsplatzsuchende und Betriebe unter erschwerten Bedingungen zueinander? Welche kreativen Wege sind Ihnen bekannt oder haben Sie eingeschlagen? Gibt es bei Ihnen noch freie Ausbildungsplätze? Wie finden Sie in dieser besonderen Situation der Beschränkungen durch Corona passende Auszubildende? (per Mail an mail@bv-nrw.de)
Wir möchten gern Ihre Erfahrungen sammeln und – falls Sie einverstanden sind — auf unserer Homepage veröffentlichen. Damit setzen wir den Diskurs fort, den wir z. B. auf den Mitgliederversammlungen oder in persönlichen Gesprächen miteinander geführt haben. Persönliche Treffen sind in Pandemiezeiten leider nicht möglich, wie auch die Absage der für den November 2020 geplanten Mitgliederversammlung gezeigt hat. Aber es gibt ja zum Glück noch andere Wege der Kommunikation und hoffentlich auch wieder solche der direkten Begegnungen. Darauf hoffen wir für das begonnene Jahr 2021 und sind gespannt auf Ihre Rückmeldungen.
(www.bibb.de/de/pressemitteilung_133594.php). Sowie: „Viele Jugendliche in der Corona-Pause“. In: Bonner Generalanzeiger, Printausgabe vom 24.12.2020).
August 2020 I
Berufsbildungsbericht 2020 und Datenreport 2020
Für alle, die sich für die Ausbildung in Betrieb und Schule in ihren verschiedenen Facetten interessieren, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auch in diesem Jahr wieder, wie vom Berufsbildungsgesetz vorgegeben, den Berufsbildungsbericht herausgegeben. Ergänzt wird der Bericht ebenfalls jährlich durch den Datenreport des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). In beiden Publikationen ist es möglich – immer im Jahresrückblick und mit vorsichtiger Prognose für die Zukunft –, in Zahlen und Fakten einen Überblick über die regionale, nationale und die internationale Situation von Ausbildung und Beruf zu erhalten.
Näheres zum Berufsbildungsbericht des BMBF unter:
www.bmbf.de/de/berufsbildungsbericht-2740.html
Der Datenreport 2020 wird zum zwölften Mal vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegeben. Neben den Informationen und Analysen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung, widmet er sich in diesem Jahr dem Schwerpunktthema „Kompetenzentwicklung“.
In der Einleitung weist der Präsident des BIBB, Prof. Dr. Hubert Esser, auf die Bedeutung der beruflichen Bildung gerade „in schweren Zeiten“ hin:
„Die aktuelle Corona-Krise und die damit verbundenen Herausforderungen und Unsicherheiten zeigen die große Bedeutung der beruflichen Bildung für die Zukunftschancen junger Menschen, für die Zukunft unserer Betriebe und somit für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland: In den vorangegangenen Jahren begann etwa die Hälfte eines Altersjahrgangs eine Ausbildung in einem der rund 320 nach BBiG bzw. HwO anerkannten Ausbildungsberufe. Rund ein Fünftel aller Betriebe in Deutschland beteiligte sich aktiv an der Ausbildung.
…
Die Berichte und Analysen im BIBB-Datenreport 2020 beschreiben die Lage vor COVID-19. Die ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen der Pandemie sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau abzuschätzen, das Ausmaß könnte die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 bei Weitem übersteigen. Mit dem Shutdown der Wirtschaft ist die Zahl der Arbeitslosen und der Erwerbstätigen in Kurzarbeit sprunghaft angestiegen. Schon jetzt ist absehbar, dass die Corona-Pandemie den Ausbildungsstellenmarkt nicht verschonen wird. Wir müssen daher davon ausgehen, dass sich das betriebliche Angebot an Ausbildungsplätzen stärker reduzieren wird, als wir es mit bis zu 10.000 Plätzen Anfang des Jahres vermutet haben (vgl. Prognose in Kapitel A2.2). Dennoch gibt es gute Gründe, mit Zuversicht auf die weitere Entwicklung zu blicken. Denn das duale Berufsbildungssystem in Deutschland ist stark und hat sich auch in früheren Krisen bewährt. Unsere Analysen zeigen, dass die eigene Ausbildung für Betriebe eine strategische Entscheidung und eine Zukunftsinvestition darstellt, die auch in Krisenzeiten nicht kurzfristig geopfert wird.“
Der Datenreport 2020 steht als Download zur Verfügung unter:
www.bibb.de/datenreport/de/datenreport_2020.php
Gisela Westhoff
Mai 2020
Inclutrain
Personenzentrierte berufliche Bildung für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf
Unter Mitwirkung des Bundesverband deutscher Berufsausbilder e.V. (BDBA) ist das Projekt Inclutrain im Mai 2020 fertiggestellt worden. Ziel des Inclutrain Projekts ist der Aufbau eines Berufsausbildungsrahmenkonzepts, das den individuellen Fähig- und Fertigkeiten von Menschen mit behinderungsbedingtem Unterstützungsbedarf entspricht. Gefördert vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union.
Der innovative Ansatz des Konzepts stellt keine fertigen Berufsbilder an den Beginn der Ausbildung. Auszubildende und Ausbilder*innen erarbeiten die Lernziele und ‑wege entsprechend den Fähigkeiten der Auszubildenden gemeinsam im Laufe der Ausbildung.
Das Modellkonzept wird im landwirtschaftlichen Kontext praktisch erprobt.
Der Hintergrund
Die berufliche Bildung und Teilhabe am Arbeitsleben für Auszubildende mit behinderungsbedingten Einschränkungen ist seit Jahren europaweit gesellschaftspolitisches Thema. Ein bislang ungelöstes Problem besteht in der bleibenden Überforderung dieses Personenkreises durch bestehende berufliche Ausbildungsanforderungen, die ursprünglich nicht für sie entwickelt wurden.
Berufliche Bildungsmaßnahmen, die derzeit über spezialisierte Einrichtungen angeboten werden, können ein eigenständiges Berufsausbildungsmodell, das die individuellen Lerneinschränkungen des Personenkreises flexibler berücksichtigt, nicht ersetzen. Viele informell erworbene Fähigkeiten bleiben außerdem ungenutzt, da sie das konventionelle Berufsbildungsmodell nicht erfasst. Das Ergebnis sind hohe Abbruchquoten, unerschlossene gesellschaftliche Potentiale und reduzierte Teilhabechancen für Benachteiligte.
Januar 2020
Susanne Plaumann hat die „Neuen Regelungen des Berufsbildungsgesetzes“ in einer Synopse Alt- und Neufassung gegenübergestellt.
Neue Regelungen des Berufsbildungsgesetzes
Sie wollen wissen, was sich zum 01.01.2020 im Berufsbildungsgesetz geändert hat? Hier ist die farblich gekennzeichnete Gegenüberstellung aller Änderungen, mit der Sie problemlos nachvollziehen können, was jetzt zu beachten ist.
NOVELLIERUNG DES BBIG
Synopse Alt- und Neufassung zum 01.01.2020
Wir empfehlen die Internetseiten von Susanne Plaumann (www.1step.to/). Dort finden sie einen Link zum Berufsbildungsgesetz (www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/index.html) und die Gegenüberstellung Alt-/Neufassung (www.ausbilderwissen.com/oer-materialien-zur-ausbildung-der-ausbilder/bbig-synopse/).
Die Internetseite beinhaltet viele weitere Anregungen zur Berufsausbilderqualifizierung.
Susanne Plaumann
1step.to : beratung & training
Erasmusstr. 17, 10553 Berlin
Juni 2019
Jahres-Mitgliederversammlung 2019 | Samstag, 01.06.2019 | 10.00 Uhr – 15.00 Uhr
Museum für Asiatische Kunst
Sieplenbusch 1, 42477 Radevormwald
Die Tagung war ein echtes Highlight! Bei super Wetter begann die Veranstaltung mit einem exklusiven Frühstück und reger Diskussion über Ausbildung und den gegenwertigen Veränderungsprozess. Zur vorgesehenen Museumsführung musste die engagierte Gesprächsrunde unterbrochen werden. Aus den vorgesehenen 60 Minuten Rundgang wurden fast zwei Stunden. Peter Hardt (Museumschef) hatte offensichtlich Spaß an unserer Gruppe und wir wiederum an seinen interessanten, manchmal spannenden aber immer informativen Ausführungen. Im Museum wie im Freigelände stehen besonders schöne und attraktive Exponate aus den verschiedenen Regionen Asiens.
Einen besonderes Dankschön sagen wir Li und Peter Hardt und ihrem Team für die ausgezeichnete Betreuung unserer Veranstaltung im Museum für Asiatische Kunst.
Kurzinfo zur Mitgliederversammlung:
- Vorgegebene Tagesordnung wurde genehmigt
- Umfassender Vorstandsbericht besonders zu den Themen Mitgliederentwicklung, Aktivitäten 2018 u.a. Semiarangebot in Kooperation mit der Akademie Barth, erfolgreiche Umsetzung des Seminars “Ausbildung der Ausbilder (AdA)”, Workshop über die Zukunft des BV-NRW (04.2018), Besuch des Berufsausbilder-Verbands NRW auf dem “Tag der Ausbildung in Radevormwald”, Besuch der Firma Gebrüder Aurich GmbH, eigener Stand auf der Coesfelder Messe zur Bildungs- und Berufsorientierung (CoeMBO 2018), zweitägige TTNeT — Tagung in Bonn zur Berufsausbildung, die Bedeutung des Modellversuchsprogramms „Neue Wege in die duale Ausbildung – Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung“ (03.2018), der BV-NRW in der so genannten Bildungsecke auf der Messe Kalkar (09.2018), Bericht und Interview mit Herrn Fiegler von der Firma Aurich u.a. über Ausbildungsnachwuchs, Treffen des BV-NRW Internetarbeitskreises zur Gestaltung der eigenen Internetseiten und Teilnahme am Berufswahlsiegel beim agv-Bochum. Danke an alle Vorstandsmitglieder für ihre engagierte Arbeit.
- Kassenbericht und Kassenprüfung waren ohne Beanstandung
- Entlastung des Vorstandes und Kassenwarts erfolgte
- Ausschluss von säumigen Mitgliedern war nicht notwendig, Zahlungen erfolgten
- Eine außerordentliche Mitgliedschaft im BDBA (Bundesverband Deutscher Berufsausbilder e.V.) ist 2018 erfolgt
- Für unsere Arbeitsgruppe „XING“ suchen wir noch Mitarbeiter
- Engagierte Diskussionen erfolgten unter Verschiedenes. u.a. zum Thema: Angebot einer Ausbildungsberatung an Unternehmen durch den BV-NRW
In der angenehmen Atmosphäre des „Museums für Asiatische Kunst“ ließ sich gut und erfolgreich tagen. Die freundliche Art unserer Gastgeber Li und Peter Hardt sprang auf uns über und ließ uns unsere Arbeit positiv gestimmt erledigen.
PS: Das „Museum für Asiatische Kunst“ in Radevormwald lohnt sich auch außerhalb einer Tagung zu besuchen. HPE

April 2019
Jahres-Mitgliederversammlung 2019 | Samstag, 01.06.2019 | 10.00 Uhr – 15.00 Uhr
Museum für Asiatische Kunst
Sieplenbusch 1, 42477 Radevormwald
Seit langen arbeitet der BV-NRW mit dem Chinesisch-Deutschen Verein CDV, Düsseldorf zusammen. Wir sind Ansprechpartner für alle Belange der Berufsaus- und Weiterbildung für hochrangige Wirtschaftsdelegationen aus China. Für uns ein Grund, unseren Mitgliedern die einzigartige kulturelle Welt Asiens mal erlebbar zu machen, daher unsere Mitgliederversammlung 2019 im Museum für asiatische Kunst in Radevormwald. Mit neuen Herausforderungen an das Bildungspersonal startet die Tagung. Agiles Verfahren und Industrie 4.0. sind die Themen. Anschließend beginnt die Mitgliederversammlung. Danach können wir bei einer Führung durch das Museum faszinierende Kunstwerke betrachten. Rund 200 Exponate werden ausgestellt und bieten eine bunte Mischung aus dem verschiedensten Epochen und Regionen Asiens. Natürlich berichten wir auch von der Ausbildung in China.
Die Einladung geht den Mitgliedern am 27.04.2019 per Post zu.
März 2019
Netzwerk „Berufliche Bildung ‑TTNeT 28.03./29.03.2019
GSI (Gustav Stresemann Institut) Bonn
Wieder eine informative Tagung im GSI Gustav Stresemann Institut in Bonn. Das „Netzwerk berufliche Bildung“, organisiert und gestaltet vom Berufsausbilderverband Rheinland-Pfalz, bot durch ausgezeichnete Referenten einen Einblick in die Veränderungsprozesse der beruflichen Bildung. Moderiert von Bernhard Walter (BV-RP), zeigten die Referenten die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ausbildung auf. Berufschullehrer und Berufsausbilder sind gleichermaßen gefordert, sich den veränderten Anforderungen zu stellen.
In den zwei Tagen bekamen die Teilnehmer jede Menge Anregungen für eine qualifizierte Berufsausbildung mit auf dem Weg. Besonders angenehm, die Referenten stellten ihr Referat den Teilnehmern per Protokoll zur Verfügung. Die von den Teilnehmern eingebrachten Diskussionsbeiträge erweiterten noch einmal den Themenbereich um eigene Praxiserfahrungen.
Der Berufsausbilderverband Rheinland-Pfalz wurde gebeten, auch im nächsten Jahr ein „Netzwerk berufliche Bildung“ zu organisieren.
Tagungsprogramm 2019:
- Digitalisierung und Berufsausbildung — Herausforderung und Lösungsansätze
Dr. Jürgen Jarosch, ETZ Stuttgart - „überaus vernetzt — die Plattform, die BIBB Fachstelle”
Frank Neises, BIBB Abteilung: Initiativen für die Berufsbildung - e‑AdA; Stand der Umsetzung
Martin Fretter, DIHK, Bildungs-GmbH - Kurzinfo: Weiterbildung zum BIM-Modellierer oder BIM-Konstrukteur
Dr. Hans-Jürgen Lindemann dbLernen - „FOENAKO”—Projektergebnisse im Überblick und Möglichkeiten des Ergebnistransfers in die duale Berufsbildung
Angelika Riedel, Berufskolleg a.d. Lindenstr. Köln; Ernst Tiemeyer - „Dafür habe ich keine Zeit. Der Ausbildungsauftrag als Belastung und Herausforderung”
Joachim Bessell, BE communicative, Moos

Dezember 2018 — In eigener Sache — Aktivitäten des Vorstandes
Ein Hallo an alle Besucher der Internetseiten des Berufsausbilder-Verbands NRW e.V., liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
gern möchten wir Ihnen einen Einblick in die Aktivitäten unseres Verbands aus den vergangenen Monaten geben, da seit unserer Mitgliederversammlung im Juni schon wieder einige Zeit vergangen ist.
Wir versuchen so viel wie möglich auf unsere Internetseite (http://nrw.bdba.de/) zu „packen“. Die Informationen sollen Sie erreichen und auch andere Menschen, die im Bereich der Berufsbildung arbeiten bzw. daran interessiert sind, vor allem aber möchten wir gern die Ausbilder und Ausbilderinnen ansprechen.
Gisela Westhoff und Lothar Barth haben einige Informationen zusammengestellt: WK Link
November 2018 — Bundesministerium für Bildung und Forschung
26.11.2018 Pressemitteilung: Auslandsaufenthalte in Studium und Ausbildung erhöhen
Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek: “Auslandserfahrung bereichert das Leben und Arbeiten”
Mehr Studierende, Auszubildende, Schülerinnen und Schüler sowie Fachkräfte im Bildungs- und Jugendbereich sollen durch einen Auslandsaufenthalt wertvolle Lernerfahrungen sammeln. Dieses Ziel eint die für Bildung zuständigen Ministerinnen und Minister der Europäischen Union (EU). Dafür sollen die Mittel für das EU-Programm Erasmus+ mehr als verdoppelt werden. Mit “Ausbildung Weltweit” ergänzt Deutschland die europäischen Anstrengungen durch eine nationale Initiative. Das neue Programm soll mehr Auszubildenden Erfahrungen auch im außereuropäischen Ausland ermöglichen.
“Europa erleben: Erasmus+ steht dafür wie wohl kein anderes Programm der Europäischen Union. Mehr als zehn Millionen Menschen haben in den vergangenen 30 Jahren mit Erasmus das europäische Motto hautnah erfahren: in Vielfalt geeint. Diese Erfolgsgeschichte schreiben wir fort. Wir wollen die Mittel für Erasmus+ mehr als verdoppeln. In Zeiten der Abschottung braucht es mehr Verständnis füreinander und mehr Begegnung miteinander. Dazu trägt Erasmus seit Jahrzehnten bei. Erasmus+ ist Garant für mehr Zusammenhalt in Europa”, sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, auf dem Bildungsministerrat in Brüssel. Dort brachten die Bildungsministerinnen und ‑minister der EU die nächste Generation des Erasmus-Programms auf den Weg. Die Mittel für die nächste Programmlaufzeit 2021 bis 2027 sollen auf 30 Milliarden Euro verdoppelt werden. Dabei steigen die Ausgaben für die berufliche Bildung auf 5 Milliarden Euro. Das neue Programm Erasmus+ verfolgt das ehrgeizige Ziel, dreimal so viele Menschen zu erreichen als bisher.
“Auslandsaufenthalte sind eine Bereicherung: persönlich und beruflich. Sie öffnen neue Horizonte und fördern Kompetenzen, die in unserer Lebens- und Arbeitswelt zunehmend gefragt sind. Motivation, Verantwortungsbereitschaft, Fremdsprachen und die Offenheit für andere Kulturen und Perspektiven, aber auch neue Freunde: Wer Zeit im Ausland verbracht hat, kehrt um vieles reicher zurück”, betonte Bundesministerin Anja Karliczek. Eine vom BMBF beauftragte Studie zeigt, dass bereits 38 Prozent der Studierenden Erfahrungen im Ausland sammeln. Bei den Auszubildenden sind es 5,3 Prozent.
“Wir wollen, dass noch mehr Azubis wertvolle Auslandserfahrung sammeln. Deshalb starten wir heute unser nationales Programm AusbildungWeltweit. Damit wollen wir mehr Azubis Erfahrungen in der Welt ermöglichen und die Attraktivität unseres deutschen Systems der beruflichen Bildung weiter stärken”, sagte Karliczek. “Unser berufliches Bildungssystem ist international sehr anerkannt, das zeigen mir viele Gespräche bei meinen Auslandsreisen. Kein Wunder: Dank der beruflichen Bildung ist die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland so niedrig wie nirgendwo sonst in Europa.” Die Azubis und die Ausbilderinnen und Ausbilder, die mit AusbildungWeltweit ins Ausland gehen, sind Botschafter für das erfolgreiche deutsche Berufsbildungssystem und blicken gleichzeitig über den nationalen Tellerrand.
Hintergrundinformationen
Erasmus+ ist das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. 2021 startet eine neue Programmgeneration. Hierfür hat die Europäische Kommission Ende Mai 2018 einen Vorschlag vorgelegt. Am 26.11.2018 hat der EU-Bildungsministerrat eine “teilweise allgemeinen Ausrichtung” zum neuen Erasmus+ Programm verabschiedet.
Ausbildung Weltweit ist ein nationales Programm zur Förderung von Auslandsaufenthalten für Auszubildende sowie Ausbilderinnen und Ausbilder. Wie der Name verspricht, ermöglicht das Förderprogramm u.a. Auslandspraktika für Auszubildende auf der ganzen Welt. Ausgenommen sind nur die derzeit 33 europäischen Länder, die durch Erasmus+ abgedeckt sind, sowie Länder, für die das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausgesprochen hat. Die Förderdauer für Auszubildende beträgt 3 Wochen bis 3 Monate.
April 2018
TTNet Tagung in Bonn zur Berufsausbildung, veranstaltet vom Berufsausbilderverband Rheinland-Pfalz e.V.
TTNet-DE (Train the Trainers Network — Deutschland) war ursprünglich ein Arbeitskreis der CEDEFOP (Centre Européen pour le Développment de la Formation Professionnelle; European Center for the Development of Vocational Training) das “Europäische Zentrum zur Förderung der Berufsbildung”, mit Sitz in Thessaloniki, Griechenland. Durch eine Ratsverordnung als ein von den Dienststellen der Europäischen Kommission unabhängiges Organ ohne Erwerbszweck wurde CEDEFOP 1975 gegründet und hat die Aufgabe, die Berufsbildung und die ständige Weiterbildung auf Gemeinschaftsebene zu fördern, weiterzuentwickeln und den Europarat in Brüssel zu beraten.
Im November 2005 fand die Gründungsveranstaltung von TTNet-De unter Mitwirkung des Bundesverband Deutscher Berufsausbilder e.V. (BDBA e.V.) in Berlin statt. Die normalerweise 2‑tägigen TTNet-Veranstaltungen fanden fast alle im BIBB in Bonn statt. Organisiert und geleitet wurden die Tagungen von einem Mitarbeiter des BIBB. Eines der Hauptziele von TTNet war die Qualifizierung von Berufsbildungspersonal, darunter verstanden wir Berufsausbilder und Berufsschullehrer. Letztere vor allem daher, da im Rest von Europa die Berufsausbildung ja überwiegend in rein schulischer Form durchgeführt wird. Das BIBB hat diese Veranstaltung eingestellt.
Der Berufsausbilderverband Rheinland-Pfalz e.V. hat nun federführend die Idee entwickelt diese TTNet-Tagungen fortzuführen. Dies stellt eine “Super-Plattform” dar, um nach außen hin allen zu signalisieren, dass wir ein Verband sind, der sich mit Qualifizierungsfragen für das Berufsbildungspersonal beschäftigt. Wir sehen darin eine Möglichkeit nach “außen” wirken zu können, zumal auch viele der bisherigen Teilnehmer von Forschungsinstitutionen und aus der Politik kamen.
Zusammen mit Kollegen vom BAV NRW, vom BAV By und Vertretern des BDBA e.V. haben wir als Landesverband Rhl.-Pf. diese Tagung ausgerichtet. Sie fand im GSI (Gustav-Stresemann-Institut in BN) am 12./13.04.2018 statt.
Peter Rohr (BAV-RP)
Stellvertretend für das gesamte Organisationsteam vom Berufsausbilderverband Rheinland-Pfalz e.V. möchten wir vom Berufsausbilder-Verband NRW e.V. unseren besonderen Dank an Peter Rohr und Bernhard Walter richten für die überaus gelungene Veranstaltung.
Sowohl die Bandbreite der Teilnehmer, als auch die der Referenten überzeugte. Die Themenauswahl war ebenso gelungen.
Agile Verfahren — Herausforderung für das berufsbildende Personal
(Jochen Weisgerber, Kubier Hallenheizungen) Der Referent stelle dar, wie nach Absprache durch die Sozialpartner und mit Zustimmung durch den Verordnungsgeber Handlungsempfehlungen für die Berufsbildung 4.0 in den Rahmenplänen für die Ausbildung in den M & E –Berufen firmenspezifisch flexibilisiert werden können.
Industrie 4.0 in der Chem. Industrie
Modellprojekt BASF, Evonik, IHK Köln, u.a.
(Frank Süffel, BASF SE) Herr Suffel zeigte die in diesem Projekt zum Einsatz kommenden neuesten technischen Einrichtungen, die durch die Digitalisierung große Veränderungen für die Bewältigung von Arbeitsaufgaben herbeiführen und die daraus entstehenden veränderten Ausbildungsinhalte und Tätigkeiten für die Berufsausbilder.
Didaktik berufliches Lernen: Digitalisierung in der schulischen beruflichen Bildung
(Dr. H‑J. Lindemann) Am Beispiel der Bauberufe zeigte Dr. Lindemann wie sich in sehr kurzer Zeit sämtliche im Baugewerbe tätigen Gewerke durch die digitalen Technologien verändern. Ganze Berufe werden wegfallen und andere neu entstehen. Hierbei zeichnen sich momentan noch Probleme in der Berufsschule durch den Einsatz unterschiedlicher Planungs- und Bearbeitungssoftware ab.
Digitale Medien in der betrieblichen Berufsbildung
(Michael Härtel, BIBB) In seiner Präsentation wies Herr Härtel auf den immer stärker werdenden Kulturwandel in der Gesellschaft hin. Seit 2007 gibt es praktisch keine „Handys“ mehr sondern nur noch die kleinen Computer „Smartphones“. Dadurch hat sich das Verhalten in der Gesellschaft nicht nur im Privatbereich sondern auch in den Betrieben stark verändert. In unserer „mediatisierten Gesellschaft müssen wir zu den bisherigen drei Kulturtechniken: „lesen-schreiben-rechnen“ eine vierte hinzufügen, nämlich die Medienkompetenz. Unter www.qualifizierungdigital.de finden Sie umfangreiche Informationen zum Einsatz digitaler Medien in der beruflichen Qualifizierung.
Systematische Förderung beruflicher Kompetenzen
(Gunnar Binda) Herr Binda zeigte die Möglichkeiten und Ziele systematischer Förderung personaler und transversaler Kompetenzen durch Auslandseinsätze von Azubis während der Ausbildung auf. Er erläuterte aus dem EU-Projekt „Return on Investment Mobility“ u.a. die Rahmenbedingungen, Ziele in Verbindung mit der betrieblichen Ausbildung und positive Auswirkungen auf die betriebliche Ausbildung und die Entwicklung der personalen Kompetenzen der Teilnehmer. Aber auch die Finanzierung und die Kostenkontrolle solcher Auslandeinsätze wurden durch sein Team in diesem Projekt untersucht und in seinem Vortrag dargestellt.
Kompetenzorientierte Prüfungen
(Dr. HJ. Müller) Im Rahmen einer umfangreichen Untersuchung zeigte Herr Dr. Müller eine kompetenztheoretische und prüfungsdidaktische Analyse am Beispiel der Ausbilder-Eignungsprüfung (AEVO von 2009) auf. Vor allem untersuchte er, welche Kompetenzen ein Berufsausbilder heutzutage benötigt und inwieweit die heutige AdA-Prüfung tatsächlich die geforderten Kompetenzen abdeckt. Er kommt zu dem Fazit, dass das Prüfungsinstrument „Präsentation und Erläuterung eines Handlungskonzepts“ geeignet erscheint die Umsetzungswahrscheinlichkeit der wesentlichen Leitprinzipien der AEVO zu gewährleisten.
Wissensdatenbank „ Stark für die Ausbildung”
(Stephan Langer, DIHK Bildungs-GmbH) Diese Datenbank „Stark für Ausbildung“ ist ein Projekt zur Unterstützung von Ausbildungspersonal in kleinen und mittleren Unternehmen für die Ausbildung von folgenden Bewerbergruppen:
-Jugendliche mit besonderem Förderbedarf‑, ‑Geflüchtete Menschen‑, ‑leistungsstarke Jugendliche‑, ‑Studienabbrecher/-innen-.
Verbundpartner sind: DIHK-Bildungs-GmbH und Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk
Viele weitere Informationen findet jeder in dieser Datenbank.
AdA — International
(Katharina Wirtz, DIHK Bildungs-GmbH) Frau Wirtz zeigte die seit längerem schon laufenden Aktivitäten der Auslandshandelskammern (AHK’s) auf, die Qualifizierung von Berufsausbildern im Ausland nach deutschem Vorbild zu gestalten. Dabei müssen natürlich die länderspezifischen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Vor allem internationale Hotelkonzerne wollen ihren Gästen im Ausland gleiche Standards bieten wie bei uns. Das geht eben nur über Qualifizierung des Personals.
Nach jedem Vortrag fand eine intensive Diskussionsrunde statt, die manchmal nur vom Zeitbudget gebremst werden konnte.
Die Herausforderungen der Beruflichen Bildung wurden überaus deutlich benannt. Berufschullehrer und Berufsausbilder müssen sich auf erhebliche Veränderungen einstellen. Die Veränderungsgeschwindigkeit wird zunehmen, Veränderungen, die ein einzelner kaum bewältigen kann. Es scheint immer wichtiger zu werden, gut vernetzt zu sein. Dazu bieten die Landesverbände des Berufsausbilderverbandes eine Möglichkeit.
Die nächste TTNet-Veranstaltung findet am 28./29.03.2019 statt. Infos über den BAV-RP.
April 2018
Heinz-Peter Engler (BAV-NRW)

März 2018
Die Bedeutung des Modellversuchsprogramm „Neue Wege in die duale Ausbildung – Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung“
Der Transfer und die Umsetzung der Modellversuchsprogrammergebnisse sind immer noch aktuell. Das belegt eine Rezension zu der Publikation „Heterogenität und Vielfalt in der beruflichen Bildung – Konzepte, Handlungsansätze und Instrumente aus der Modellversuchsforschung“ (Hrsg.: Westhoff/Ernst): www.socialnet.de/rezensionen/20521.php.
Dieses Thema bewegt weiterhin sowohl die Praxis, die Wissenschaft und auch in Politik.
Die Ergebnisse der Modellversuche werden offensichtlich in verschiedenen Bereichen der beruflichen Bildung weiter beachtet und fließen in aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte ein, so wurden z.B. die im Modellversuch „BRIDA“ entwickelten Instrumente ( vgl. auch https://www.foraus.de/forum/forum/instrumente-zum-umgang-mit-heterogenit%C3%A3%E2%82%ACt-und-zur-fachkr%C3%A3%E2%82%ACftesicherung-in-kmu/1470-der-berufsstarter-workshop) bei den Arbeiten des BIBB zur Integration junger Flüchtlinge in die Ausbildung exemplarisch einbezogen.
Ein weiteres Beispiel: eines der Unternehmen, die am Modellversuch BRIDA beteiligt waren, ein Landwirtschaftsbetrieb aus Zwönitz in Sachsen (Erzgebirge), wurde als bester Ausbildungsbetrieb des Jahres 2017 im Bereich der Landwirtschaft in Deutschland geehrt. So hat die dortige Agrargenossenschaft 2011 einen Ausbildungsverbund gegründet, in dem die Auszubildenden eine breit aufgestellte Ausbildung erhalten. Dieser Ausbildungsverbund hat auch wesentliche Impulse durch die Beteiligung an dem Modellversuch erhalten – so die Aussage der Verantwortlichen. Diese zukunftsweisende Ausbildung wird als wesentliche Hilfe gegen den Fachkräftemangel, unter dem diese Branche besonders leidet.
Ähnliches lässt sich auch aus anderen Bereichen berichten – der Berufsausbilder-Verband NRW, der sich als eine Anlaufstelle für Ausbilderinnen und Ausbilder versteht, kann das wichtige Thema „Heterogenität und Vielfalt“ im Gespräch mit den in der Praxis Tätigen bestätigen und versucht, auch unter Bezug auf die Instrumente und Handlungsansätze aus den Modellversuchen, Impulse zu geben.
Wir freuen uns über weitere Anregungen und Beiträge.
Heinz-Peter Engler
(Vorsitzender / Berufsausbilder-Verband NRW e.V.)
Oktober 2017 II
Web 4.0 in der beruflichen Bildung – welche Herausforderung sind damit für Ausbilder/innen, ausbildende Fachkräfte, Lehrpersonal in den Schulen und für die Auszubildenden verbunden?
mehr unter web 4.0 Ausbildung
Oktober 2017
Jahres-Mitgliederversammlung 2017 – Friedenskirche am Schiffshebewerk in Datteln
kurz und knapp – Bericht von der Mitgliederversammlung 2017
- der alte Vorstand ist der neue Vorstand. Aufgabenbereiche aller Vorstandsmitglieder sind geblieben. Vorsitzender Heinz-Peter Engler, 2. Vorsitzender Torsten Merten, Schatzmeister Marcus Scholz
- Anerkennung erhielt Vorstandsmitglied Tatjana Meixner als Moderatorin der Ausbildungsplattform „Ausbildungsimpulse“ bei XING. Co-Moderator ist Vorstandsmitglied Lothar Barth.
- Herr Scholz, Vorstandsmitglied, wurde als Schatzmeister von den Kassenprüfern sehr gute Arbeit bescheinigt.
- Engagiert setzte sich Vorstandsmitglied Gisela Westhoff für eine ganze Reihe von Themen ein. Nachwuchssorgen? Das beste Mittel dagegen ist die Ausbildung!, Modellprogramm „Neue Wege / Heterogenität“, Web 4.0 in der beruflichen Bildung – welche Herausforderung sind damit für Ausbilder/innen, ausbildende Fachkräfte, Lehrpersonal in den Schulen und für die Auszubildenden verbunden? Vieles davon ist in der Bildungspraxis veröffentlicht.
- Vorstandsmitglied Lothar Barth hat unseren Messeauftritt auf der Messe Kalkar organisiert. Über seine Akademie Barth ermöglicht er uns, ein umfangreiches Seminarprogramm anzubieten.
- Hohes Lob erhielt der Berufsausbilder-Verband NRW von der Chinesisch Deutschen Gesellschaft, Düsseldorf und von den Gästen aus China für die Betreuung einer hochrangigen chinesischen Wirtschaftsdelegation. Zu Gast waren wir im Schifferberufskolleg RHEIN in Duisburg.
- Vorstandsmitglied Gero Zumkeller und Vorstandsmitglied Torsten Merten protokollierten professionell.
- Vorstand und Kasse wurden entlastet
- Kassenprüfer 2018 Herr Böke und Herr Kahl.
- Der Austritt aus dem BDBA wurde mit einer Gegenstimme beschlossen
- Ein Workshop der Vorstandsmitglieder erarbeitet die notwendigen Maßnahmen, die sich aus dem Austritt aus dem BDBA ergeben.
- Ein Workshop aus Vorstandsmitgliedern und Mitgliedern erarbeitet den Nutzen einer Mitgliedschaft im Berufsausbilder-Verband. Dazu werden alle Mitglieder eingeladen.
- Workshop – Betreuung Torsten Merten,
- Vorstandsmitglied Gisela Westhoff und die Geschäftsstelle moderieren Ausbildung web 4.0
- Lothar Barth informiert den Bundesverband über die BV-NRW Entscheidung
Ansonsten: In der angenehmen, friedlichen Atmosphäre der Friedenskirche in Dattel fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung satt. 14 Mitglieder und Gäste nahmen an der Veranstaltung teil. Wir wurden von den Mitgliedern der Friedenskirche hervorragend betreut. Humorvolle Begrüßung durch den Diakon Horst Borrieß mit sehr ernsten Zwischentönen. Wir erhielten einen informativen Streifzug rund um die Ausbildungsinitiative „abi“. Die Vorstandsmitglieder haben den vorgesehenen Museumsbesuch verpasst, weil sie länger diskutierten als vorgesehen. Unsere Gäste haben die Museumsführung mit Diakon Horst Borrieß offensichtlich genossen. Viele gute Anregungen wurden erarbeitet, die im Protokoll vermerkt sind.
In einer weitgehend spannungsfreien Mitgliederversammlung wurden viele Themenvorschläge erarbeitet. Gehen wir es an, die Themen umzusetzen.
Heinz-Peter Engler

September 2017
Berufsausbilder-Verband NRW (BV-NRW) erneut auf der Messe in Kalkar

Auf der SHIPPING-TECHNICS-LOGISTICS (S.T.L.) Messe im September 2017 war der Berufsausbilder-Verband NRW e.V. wieder vertreten. Viele Unternehmen, u. a. aus den Niederlanden und Deutschland, präsentieren auf der größten, grenzüberschreitenden Fachmesse für die Binnenschifffahrt in Deutschland dem Messebesucher ihre neuesten Produkte, Trends, Innovationen und Dienstleistungen.
In der so genannten „Bildungsecke“ in Halle B, gemeinsam mit der Akademie Barth (unserem Kooperationspartner für Ausbilderseminare), der Ausbildungsinitiative Binnenschifffahrt „abi“ und dem Schiffer-Berufskolleg Rhein bildeten wir eine umfassende Informationsquelle für Unternehmen, Berufsausbilder, Auszubildende, sowie für Schüler und deren Eltern zu allen Fragen der beruflichen Ausbildung.
Wir haben uns über das große Interesse der Besucher an den Bildungsthemen gefreut. Zeitweise hätten wir mehr Standpersonal benötigt, um alle Kontaktwünsche erfüllen zu können.
Besonders gefragt waren z.B. von Unternehmensseite „wie finden wir qualifizierte Auszubildende“, wie können wir besser mit den Ausbildungs-Verwaltungsarbeiten umgehen. Eltern und Schüler wollten wissen, wie die Ausbildung abläuft, ob man einen Einstellungstest machen muss und wie und wo man sich bewerben kann.
Großer Fragebedarf bei Berufsausbildern und Mitarbeitern waren Themen zur Weiterqualifizierung. Hier besonders gefragt war die neue Aufstiegsfortbildung Binnenschiffermeister/in.

Der neue Bildungsgang ermöglicht Auszubildenden der Binnenschifffahrt vergleichbare Aufstiegsmöglichkeiten wie in anderen Berufen. Besonders wichtig erscheint mir die Anerkennung der Stufe 6 des EQR bezogen auf den Bildungsabschluss. Damit ist der Beruf im europäischen Vergleich abgesichert.
Schwerpunkthema beim Schiffer-Berufskolleg war die interaktive Bildung. Schüler und Lehrer zeigten interessierten Besucher das selbstentwickelte Programm.
Bei der Ausbildungsinitiative „abi“ lag ansprechendes Info-Material für Unternehmen und für angehende Auszubildende bereit. „Wie finde ich den richtigen Azubi“ war eine häufig gestellte Frage.
Ja zur Aufstiegsfortbildung zum Binnenschiffermeister/in sagte die Akademie Barth. Aber das war nur eine Möglichkeit zur Weiterbildung von den zahlreichen Angeboten der Akademie Barth. Dem Kompetenzteam für die Binnenschifffahrt.
Vom Berufsausbilder-Verband NRW hatten wir umfangreiches Material über unsere Aktivitäten bereitgelegt. Besonderes Interesse fanden die Beiträge „Heterogenität gelebt — welche Leistungen werden vom Ausbildungspersonal erwartet“ von Gisela Westhoff und Unterlagen über unser Engagement bei XING, die „Ausbilderimpulse“ von Tatjana Meixner. Weitere Infoblätter hatten unseren Besuch mit einer hochrangigen chinesischen Wirtschaftdelegation beim Schiffer- Berufskolleg Duisburg zum Thema und ein anderes Blatt zeigte unser Seminarangebot für Berufsausbilder auf.
Natürlich war auch Infomaterial über unseren Verband vorhanden. Mit „wir über uns“ und den Mitgliedsanträgen brachten wir Besucher unseren Verband nahe. Die Unterlagen wurden erfreulich oft mitgenommen.

August 2017 II
Dringend gesucht: Fachleute für das deutsche Ausbildungssystem
Know-how für Entwicklungs- und Schwellenländer
Bonn, 07.07.2017 Der Senior Experten Service (SES) sucht dringend Fachleute für das deutsche Berufsausbildungssystem – für die klassische duale Ausbildung, wie auch für die schulische. Ehrenamtliche Einsätze in Entwicklungs- und Schwellenländern warten auf jeden, der sich mit Fragen rund die ‚Ausbildung Made in Germany‘ auskennt: Struktur, Organisation und Vertragswesen, die Besonderheiten der schulischen und betrieblichen Komponente oder auch des dualen Studiums – all das ist in den Einsatzländern des SES von großem Interesse.
August 2017 I
Nachwuchssorgen? Das beste Mittel dagegen ist die Ausbildung!
Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben und die ausbildenden Fachkräfte sind hier der „Dreh- und Angelpunkt“!
Der Berufsausbilderverband NRW ist auch aktiv, er bietet Möglichkeiten der Vernetzung, der Weiterbildung, der Information und des Austausches für die in der Ausbildung Aktiven an. Auch Kontakte zu Firmeninhabern und Personalverantwortlichen gehören dazu.
Aktuelle Beispiele und Hinweise:
Die Zeitschrift „DDIV aktuell“ – ein Fachmagazin für Immobilienverwalter, befasst sich in einem Schwerpunktheft mit neuen Ideen zur Personalgewinnung. Der Beitrag „Nachwuchssorgen“ kommt aus dem Kreis des Verbands. Er gibt Hinweise auf die gegenwärtige Lage in der Ausbildung und stellt dar, wie man auch in schwierigen Zeiten gute Wege finden kann, junge Menschen und Betriebe zusammenzubringen (Gisela Westhoff/Helmut Ernst, Nachwuchssorgen. Für Unternehmen wird es schwieriger, den Fachkräftebedarf zu wecken., in: DDIVaktuell. Das Fachmagazin für den Immobilienverwalter, 05/17, S. 16ff).
Weiter werden Kontakte zu Unternehmen, dem dortigen Ausbildungspersonal, zu interessierten Jugendlichen und ihren Eltern zu Lehrerinnen und Lehrern auf Ausbildertagen/Ausbildungsmessen geknüpft, z. B.:
- Auf der bundesweit ausgerichteten Ausbildungsmesse „Didacta“ im Frühjahr 2017 in Stuttgart mit zahlreichen Verantwortlichen aus der Berufsbildung, über die wir hier berichteten.
- Auf regionalen Veranstaltungen wie z.B. dem Ausbildertag in der Bergischen Stadt Radevormwald. Dieses Angebot wurde von dem in der Region sehr aktiven Radevormwalder Unternehmensnetzwerk http://www.run-forum.de/ veranstaltet. Zahlreiche Aussteller – Unternehmen, die passende Jugendliche für eine Ausbildung suchen – und deren Ausbilder/innen trafen auf eine breite Resonanz bei den Gästen — Jugendliche Eltern und Lehrer/innen. Ganz besonders überzeugend waren unter den ausstellenden Betrieben — Jugendliche, die bereits in der Ausbildung sind. Sie haben zum Beispiel Patenschaft für die „Neuen“ in der Ausbildung übernommen und konnten den Ratsuchenden aus ihrer Perspektive einen anschaulichen und glaubhaften Eindruck vermitteln. Auch die Politik war vertreten und ebenfalls die örtliche Presse.
Der Berufsausbilder-Verband NRW e.V. ist wieder aktiv auf der SHIPPING-TECHNICS-LOGISTICS (S.T.L.) Messe (26./27.09.2017) in Kalkar. In der Bildungsecke (Halle B Stand 414): Berufsausbilder-Verband NRW, abi Ausbildungsinitiative Binnenschifffahrt, Schiffer Berufskolleg RHEIN und dem Kompetenzteam Binnenschifffahrt der Akademie Barth können sich Unternehmen, Berufsausbilder, Azubis, Eltern und Schüler über die Ausbildung in der Binnenschifffahrt und deren Zukunftsperspektiven umfassend informieren. Eintrittskarten können über die Akademie Barth per Mail kontakt@akademie-barth.de angefordert werden.
Juni 2017 II
Die Arbeitsergebnisse aus dem Modellprogramm „Neue Wege / Heterogenität“ werden nach wie vor diskutiert, verbreitet und weiterentwickelt.
Im Anschluss an die Präsentation ausgewählter Aspekte und den Austausch darüber mit zahlreichen Fachleuten aus der Praxis, der Wissenschaft und Vertretern der Medien auf dem Jahreskongress Berufliche Bildung im Dezember 2016 und dem gleichnamigen Forum auf der Didacta im Februar 2017, über die wir hier berichtet haben, haben wir auf Anfrage der Redaktion der Zeitschrift „Bildungspraxis“ einen Beitrag geschrieben, der inzwischen publiziert worden ist.
Er ist erschienen in der „Bildungspraxis“ 02/2017 (seit 8 ff): Helmut Ernst/Gisela Westhoff: „So wird´s was Festes“. Der Verlag hat diesen Titel als zentralen Beitrag zum Schwerpunktthema dieses Heftes der Fachkräftegewinnung und ‑sicherung gewählt, denn: „Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, Fachkräftenachwuchs zu sichern. Jetzt liegen die Ergebnisse eines Modellprogramms vor, das Lösungen bietet.“
Der Beitrag zeigt an konkreten, erprobten Beispielen auf, wie es den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Unternehmen möglich und hilfreich sein kann, mit den täglichen Herausforderungen und Chancen umzugehen, die in der Heterogenität und Vielfalt der jungen Menschen in der beruflichen Bildung liegen und zugleich bei den Erwachsenen, die in den Betrieben arbeiten.
Auch der Landesverband NRW/BDBA arbeitet weiterhin an diesem Thema.
Gisela Westhoff
Juni 2017
„Jung, ledig, männlich und muslimisch“
Ein Vortrag bei den Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen in Bochum beschäftigte sich mit dem Glaubensgerüst Islam – Grundinformationen für erfolgreiche Konfliktstrategien für Schule und Unternehmen. Hierzu war auch der Berufsausbilder-Verband NRW e.V. eingeladen.
Referent war Dr. Klaus Spenlen vom Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ausgangspunkt der Informationsveranstaltung bildeten aktuelle Zahlen und Daten zu Flüchtlingen. Da das Gros der Flüchtlinge muslimischen Glaubens ist, wurden im Folgenden die Einflussfaktoren des Glaubens als Anleitungen für „islamisches Verhalten“ dargestellt. Die sich daraus möglicherweise ergebenden Konflikte wurden in Form von Fallstudien aus Schule und Unternehmen besprochen. Darüber hinaus wurden weitere prägende Einflussfaktoren der islamischen Erziehung sowie die Rolle der Frau im Islam beleuchtet und auf mögliche Konfliktlagen für Schule und Unternehmen untersucht.
Außerdem wurden äußere Einflussfaktoren und ihre Wechselwirkung auf Flüchtlinge wie etwa Missionierungs- und Anwerbeversuche von Salafisten in Videos dargestellt und analysiert.
Anschaulich an vielen Beispielen und einigen Videosequenzen wurde die Alltagsproblematik des Islam in Schule und Unternehmen dargestellt. Lösungen wurden aufgezeichnet (vieles ist höchstrichterlich entschieden) aber auch Lösungswege bei Differenzen dargestellt.
- Empfehlenswert: Islam in Deutschland: Ein Leitfaden für Schule, Aus- und Weiterbildung. Ein hilfreicher Leidfaden von Dr. Klaus Spenlen. 978–3‑87964–322‑6 (ISBN) 06.06.2016
Taschenbuch € 26,80. - Islam in Deutschland — Facetten, Vorurteile, Fakten_ — (Teil 1_2) – Einleitung
https://www.youtube.com/watch?v=bOD4ziPhxyw - Islam in Deutschland — Facetten, Vorurteile, Fakten_ — (Teil 2_2) – Diskussion
https://www.youtube.com/watch?v=m6yr5atlx4o - Dr. Klaus Spenlen-VBE Interview
https://www.youtube.com/watch?v=EjxGQ_XQkD8
Mai 2017
Betriebliches Bildungspersonal
Stärkung seines professionellen pädagogischen Handelns
Berufliche Bildung hat in Ausbildungsbetrieben traditionell einen hohen Stellenwert. Dies zeigt sich nicht zuletzt in der Diskussion um eine zukunftsorientierte Qualifikation des betrieblichen Bildungspersonals.
Von ihm wird pädagogische Professionalität erwartet. Dieser 13. Band der Reihe Diskussion Berufsbildung bietet einerseits eine Analyse zeittypischer Denkmuster und Argumentationslinien zur Professionalisierung betrieblicher Ausbildungstätigkeit an und eröffnet andererseits Perspektiven zur Stärkung der pädagogischen Professionalität des Lehr- und Ausbildungspersonals in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
Das Buch wendet sich an Lehr- und Ausbildungskräfte in Betrieben, beruflichen Schulen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten, an Studierende der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie der Personal- und Organisationsentwicklung, Teilnehmer an Seminaren zur pädagogischen Fort- und Weiterbildung, aber auch an alle an der Berufsbildung interessierte Personen.
- Der Autor:
Universitätsprofessor em. Dr. phil. Günter Pätzold
Technische Universität Dortmund, Institut für Allgemeine
Erziehungswissenschaft und Berufspädagogik
Der Berufsausbilder-Verband NRW e.V. war an Forschungsprojekten von Prof. Pätzold beteiligt.
97838340l7154
Schneider Verlag Hohengehren GmbH
€ 14,80
März 2017
Heterogenität gelebt – welche Leistungen werden vom Ausbildungspersonal erwartet?
75 Bildungsexperten und Expertinnen besuchten am 16. Februar in diesem Jahr im Forum Berufliche Bildung das Podium „Heterogenität gelebt – welche Leistungen werden vom Ausbildungspersonal erwartet?“.
Gisela Westhoff (Vorstand Berufsausbilder-Verbands NRW e.V.) und Prof. Dr. Helmut Ernst (Hochschule Wismar) stellten den Teilnehmenden aus der Berufsbildungspraxis (Betriebe und Schulen), und der Wissenschaft, den Medien und der Politik Instrumente, Konzepte und Handlungsmuster dar, die in einem umfangreichen Modellprogramm des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter Beteiligung der beiden Referenten in erarbeitet wurden. Grundlage der Präsentation bildete die Broschüre „Fachkräftesicherung durch Vielfalt“ – herausgegeben vom BIBB, die den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung stand und beim BIBB weiterhin erhältlich ist (auch digital unter www.bibb.de/veroeffentlichungen). Die praktischen Beispiele der erarbeiteten Instrumente schienen die Besucher zu überzeugen.
Zu jedem Instrument ist in der Broschüre das jeweilige Modellversuchsthema als Teilprojekt des Programms kurz erläutert, die zentralen Ergebnisse und entsprechende Anregungen für das Ausbildungspersonal festgehalten, die das Instrument für ihre Arbeit einsetzen möchten. Die Vielfalt der Instrumente wie „Ausbildungsorientierte Alphabetisierung“, „Wenn gutes Wohnen Azubis anlockt“, „Regionale Zusammenarbeit der Betriebe“, „S´Cool Wiki: Den Übergang meistern“ (mit Hilfe einer Web-Plattform), „Migrantenbetriebe attraktiver für Azubis machen“, „Spielerische Begeisterung für Berufe wecken“, „Assistierte betriebliche Ausbildung als dritter Weg“ und andere Beispiele wurden im Podium dargestellt.
Die Resonanz der Teilnehmenden bestätigte, dass es sich bei den Themen im Kontext von Heterogenität, Vielfalt und Fachkräftemangel um brennende Fragen der aktuellen Berufsbildung handelt und die dargestellten Instrumente einen Beitrag zu möglichen Lösungen leisten können. Der Berufsausbilderverband bietet sich dabei als eine wichtige Anlaufstelle für die Vernetzung der Ausbilderinnen und Ausbilder an.
Weitere Informationen
- Bundesverband www.bdba.de Berufsausbilder-Verband NRW nrw.bdba.de
- Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) Fachkräftesicherung durch Vielfalt – Praxiserprobte Wege für mehr Erfolg in der dualen Ausbildung. Bonn 2016 (steht als Download zur Verfügung und kann als Broschüre beim BIBB bestellt werden) .
- Ernst, Helmut; Jablonka, Peter; Jenewein, Klaus; Marchl, Gabriele; Westhoff, Gisela: Neue Wege in die duale Ausbildung – Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung: Ergebnisse, Schlussfolgerungen und Empfehlungen. Bonn 2015 (steht als Download zur Verfügung und kann als Broschüre beim BIBB bestellt werden).
- Westhoff, Gisela; Ernst, Helmut (Hrsg.): Heterogenität und Vielfalt in der beruflichen Bildung – Konzepte, Handlungsansätze und Instrumente aus der Modellversuchsforschung. Berichte zur beruflichen Bildung. Bielefeld 2016.
- www.bibb.de
- www.foraus.de/forum
Gisela Westhoff
Januar 2017
Heterogenität gelebt – welche Leistungen werden vom Ausbildungspersonal erwartet?
Zu diesem Thema gestaltet der Berufsausbilderverband NRW auf der Didacta in Stuttgart ein Podium im Forum Berufliche Bildung. didacta — die Bildungsmesse in Stuttgart, 14. bis 18. Februar 2017
Gisela Westhoff (Vorstand des Verbandes NRW) und Prof. Dr. Helmut Ernst (Hochschule Wismar) stellen sich dort den Fragen der Besucherinnen und Besucher. Es geht dabei vor allem darum, die Fragen der Ausbilderinnen und Ausbilder in den Unternehmen und anderen Institutionen der Berufsbildung sowie der Lehrer und Lehrerinnen aufzunehmen und gemeinsam Antworten zu finden.
Wir sprechen Sie an, die Sie täglich die jungen Menschen in der Ausbildung begleiten und sie auf ihre Arbeit im Beruf vorbereiten. Dabei stellen Sie sich auch den Herausforderungen der Heterogenität und Vielfalt z. B. hinsichtlich der verschiedenen kulturellen Voraussetzungen — einem Migrationshintergrund, sei es aus der Generation der Vorfahren oder weil sie selbst als Flüchtlinge gekommen sind — und hinsichtlich unterschiedlicher familiärer Herkunft sowie differenzierter Bildungsabschlüsse.
Die berufliche Bildung stellt zu diesen und anderen Fragen fundierte Angebote bereit, die erforscht, erprobt und für die Praxis hilfreich sind. Dieses Forum auf der Didacta wird darauf eingehen und beispielhaft Antworten vorstellen, die gemeinsam mit der Berufsbildungspraxis in Unternehmen, Schulen und anderen Bildungsinstitutionen, mit Wissenschaftler/-innen und Verantwortlichen aus der Politik entwickelt und erprobt worden sind. Modellversuche des Bundesinstituts für Berufsbildung, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, haben in allen Regionen der Bundesrepublik in dem Programm „Neue Wege in die duale Ausbildung – Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung“ Konzepte und Handlungsansätze, erarbeitet, die Impulse und Anregungen für die Diskussion geben werden.
Wir freuen uns darauf, viele interessierte Ausbilderinnen und Ausbilder, Lehrer und Lehrerinnen auf dem Forum begrüßen zu können. Ihre Erfahrungen und Ihre Meinung sind uns sehr wichtig und wir möchten sie gern in die weitere Arbeit des Berufsausbilderverbands einbringen.
Weitere Informationen:
Gisela Westhoff, Bonn, im Januar 2017
Weitere Hinweise zur Heterogenität und Vielfalt unter:
September 2016
Berufsausbilder Verband NRW erfolgreich auf der Messe Kalkar
Im Kalkar, in unmittelbarer Nähe zur deutsch/ niederländischen Grenze, fand vom 27. bis 28. September 2016 die SHIPPING-TECHNICS-LOGISTICS statt. Zahlreiche Unternehmen, u. a. aus den Niederlanden und Deutschland, präsentieren auf der größten grenzüberschreitenden Fachmesse für die Binnenschifffahrt in Deutschland dem Messebesucher ihre neuesten Produkte, Trends, Innovationen und Dienstleistungen.
Der Berufsausbilder Verband NRW e.V. (BAV-NRW) konnte hier seine Messepremiere feiern. Mit Frau Marianne Engler aus dem Sekretariat der Geschäftsstelle in Dortmund und Herrn Peter Engler, Landesvor-sitzender des BAV-NRW, war der Messestand an beiden Messetagen hervorragend besetzt. Zwischendurch unterstützte der Vize-Präsident des Bundesverband Deutscher Berufsausbilder e.V., Lothar Barth, den Landesvorsitzenden, soweit er nicht auf seinem sehr gut besuchten Messestand der Akademie Barth Gespräche führte.
Die einzigartige Möglichkeit für den BAV-NRW neue Kontakte in der deutschen und niederländischen Binnenschifffahrt zu knüpfen und bereits bestehende Kontakte zu intensivieren war für Peter Engler eine willkommene Herausforderung. Ein eigener Messebereich, integriert auf dem Stand der Akademie Barth, ausgestattet mit einem neu gestaltetem RollUp, einem Stehtisch mit Informationsständer und Werbeunterlagen, lud die Messebesucher ein, rund um die Berufsausbilderwelt zu diskutieren.
Von der Messeleitung gut organisiert, führte ein Rundweg alle Messebesucher durch die Hallen und somit an dem BAV-NRW Messestand vorbei. Bildungsecke meinte sogar ein Messebesucher, da an den Nachbarständen das Schiffer Berufskolleg RHEIN, Duisburg-Homberg, die Ausbildungs-initiative Binnenschifffahrt e.V. und eben die Akademie Barth vertreten waren. An beiden Tagen gab es vortreffliche Gespräche über die Berufsausbildung und neue Kontakte, vorrangig aus der Binnen-schifffahrt kommend. Jugendliche mit ihren Eltern, Schiffsführer und Personal-verantwortliche von Redereien, Zulieferern und Logistikunternehmen waren interessierte Gesprächspartner. Die guten Infogespräche mit den Kollegen der Nachbarstände und den dort eingesetzten Binnenschiffer Auszubildenden rundeten den positiven Einsatz auf der Messe ab. Womit wir nicht gerechnet haben, dass ein Unternehmer derart von der Arbeit des BAV-NRW angetan war, dass er noch vor Ort einen Aufnahmeantrag für 2016 gestellt hat, schwärmt Peter Engler.
Aus- und Weiterbildung für die Binnenschifffahrt waren auch dort spannende Schwerpunkthemen, zumal für 2017 die ersten Meisterschulungen für Binnenschiffer stattfinden sollen. Eine ganz neue Option für Binnen-schiffer einen weiteren anerkannten IHK Berufsabschluss mit dem Binnenschiffermeister/in zu erreichen. Das Lehrgangsprogramm der Akademie Barth beinhaltet, wie bereits in den Jahren zuvor, auch für 2017 speziell auf Berufsausbilder abgestimmte Schulungsthemen. Dieses Schulungsangebot wird in Kooperation mit dem BAV-NRW umgesetzt.
Ein großes Lob gebührt auch der Messeleitung, denn die Betreuung der Aussteller war sehr angenehm. Auf Verpflegung und Getränke konnte ganztägig zugegriffen werden oder es wurde aufmerksam darauf geachtet, dass die Gesprächspartner versorgt waren. Abends gab es eine zünftige Musikveranstaltung im „Kneipenkeller“. Da konnte der positive Stress des Tages noch einmal erweitert werden.
Fazit des Landesvorsitzenden Peter Engler: Anstrengend war es schon, aber dennoch außerordentlich interessant. Mit einer Menge an ernstlichen Kontakten sind wir wieder nach Hause gefahren. Für den BAV-NRW war es insgesamt betrachtet sehr positiv, auf dem Stand der Akademie Barth vertreten zu sein, gab es doch viele Berührungspunkte mit den Messebesuchern am Stand des Akademieleiters Barth. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen 2017 ist schon jetzt gegeben.

September 2016
Berufsausbilder-Verband NRW und Chinesische Wirtschaftsdelegation am 16. September
2016 zu Gast am Schiffer-Berufskolleg RHEIN in Duisburg
Eine chinesische Delegation des „Department of Human Resources and Social Security of Guang XiZhuang Autonomous Region“, hielt sich zum Themenbereich „Organisation und Verwaltung des Ausbildungssystems“ in Deutschland auf.
Die vom „Chinesisch-Deutscher Verein für den Internationalen Erfahrungsaustausch hochqualifizierten Personals e. V. aus Wirtschaft, Technik und Wissenschaft und zur Förderung der Handels- und Wirtschaftskooperation“, Düsseldorf betreute Gruppe hatte den Wunsch, verschiedene Behörden und Institutionen, darunter auch den „Berufsausbilder-Verband Nordrhein-Westfalen e.V.“ (BV-NRW) kennen zu lernen.
Neben Informationen über Organisation und Aufgaben des Berufsausbilder-Verbands, wollten die Delegationsteilnehmer vor allem erfahren, wie die praktische Berufsausbildung geplant und durchgeführt wird. Weitere Schwerpunkte waren Themen, wie der Aufbau, die Organisation, die Finanzierung und der Unterhalt von Ausbildungszentren gestaltet wird, wie die Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Unternehmen bei der Berufsausbildung ist und wie die Unterstützung und Vorgaben der Regierung und Ministerien erfolgen.
Aufgrund der guten Kontakte des Landesvorsitzenden BV-NRW, Heinz-Peter Engler, zum Chinesisch-Deutschen Verein in Düsseldorf, folgte eine Besprechung zum Besuch am Schiffer-Berufskolleg RHEIN in Duisburg-Homberg. In diesem Berufskolleg lernen und üben die Auszubildenden der Binnenschifffahrt wichtige Kompetenzen, um sich vielleicht in Zukunft sogar mit einem Binnenschiff selbstständig zu machen. Der BV-NRW übernahm gerne die Organisation des Besuches an dieser hervorragend ausgestatteten Berufsschule. Aber nicht nur die Ausstattung macht diese Schule zu was besonderem, sondern die Menschen die darin arbeiten — nämlich dem Lehrerkollegium. Am 16. September 2016 waren schließlich der Chinesisch-Deutsche Verein und BV-NRW zu Gast beim SBKR. Herr Wieck, Schulleiter des SBKR, begrüßte sehr herzlich die Gäste. Frau Zhou vom Chinesisch-Deutschen Verein übersetzte. Herr Wieck skizzierte in seiner Begrüßungsrede die Aufgaben des Schiffer-Berufskollegs RHEIN an Hand einiger Beispiele (u. a. am neuen Berufsschüler „Müller“). Diese praxisorientierte Darstellung begeisterte die chinesischen Gäste und regte wiederum zu intensiven Fragen an. Man wollte mehr und mehr über die Aufgaben des Berufskolleg und die Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben, Behörden und Prüfungsinstanzen erfahren. Der Schulleiter blieb trotz eines abgestimmten und straffen Zeitfensters ruhig und beantwortete geduldig die Fragen.
Wie eine praktische Berufsausbildung im dualen Bildungssystem und zudem mit schulischer Unterstützung erfolgt, konnte anschließend in exzellenter Weise in der schuleigenen Motorenhalle, Brand und Flachwasserfahrsimulator gezeigt werden. Der Bereichsleiter Herr van den Boom berichtete über die Lernschritte der Auszubildende an der Schiffshauptmaschine von 1965 und anschließend an einem modernen voll Computer gesteuerten Schiffsmotor. Mit großer Begeisterung legten die Gäste jetzt selbst Hand an und starteten nach einer kleinen Einweisung die Motoren — zum Teil mit körperlichen Einsatz.
Der Flachwasserfahrsimulator SANDRA (Simulator for Advanced Navigation Duisburg Research and Application) ist etwas ganz besonderes und darauf darf auch das SBKR man auch stolz sein. Hier werden Hafenein-/ausfahrten und Streckenabschnitte auf Bildschirmen realitätsnah nachgebildet und die Auszubildenden können gefahrlos trainieren, ihr Schiff durch schwierige Streckenabschnitte mit hohem Verkehrsaufkommen zu steuern. Herr Dipl.-Ing. Paulus, stellvertretender Schulleiter und Herr Dr.-Ing. Ralf Häring, Bereichsleiter Hafenlogistik, konnten in beeindruckender Weise die Lerneinheiten deutlich machen und den gegenwärtigen Stand der Technik veranschaulichen. Herr HUANG, Leiter der Delegation, nahm motiviert und freudestrahlend am Steuerstand Platz und steuerte selbstbewusst ein großes Binnenschiff auf dem Rhein, sehr zur Begeisterung der anderen Gäste. Durch den Einsatz am einzigartigen Simulator SANDRA erhalten die Auszubildenden schulische Unterstützung bei der Anwendung, Vertiefung und Erweiterung der zu lernenden Unterrichtthemen.
Herr Lothar Barth, Geschäftsführer der Ausbildungsinitiative Binnenschifffahrt e.V., Duisburg (abi), erläuterte die Option eines gemeinnützigen Vereins zur Berufsausbildung. Sehr geschickt berichtete er von abi und begeisterte seine Zuhörer für diesen Verein. Er begann mit Hintergrundinformationen zur Vereinsgründung und erklärte, dass Repräsentanten der Partikulier und Reedereischifffahrt nach Vorarbeit des damaligen Arbeitgeberverbandes der deutschen Binnenschifffahrt e.V. am 17. Januar 1997 den Verein aus der Taufe gehoben haben. Hiernach wurde die Rolle des Vereins als Vertragspartners gegenüber dem Auszubildenden und dem Schifffahrtsbetrieb als Kooperationspartner zur Vermittlung der praktischen Ausbildungsinhalte an Bord seines Schiffes abgebildet. Das Ziel des Vereins, Einzelunternehmer und kleinere Reedereien durch finanzielle und organisatorische Hilfestellung in die Lage zu versetzen und sich somit an der Ausbildungsarbeit zu beteiligen, war ein spannendes Thema. Organisatorisch die Ausbildungswilligen nach einem „normalen“ Auswahlverfahren die Chance auf eine Ausbildungsstelle zu ermöglichen, ist laut Herrn Barth genauso Bestandteil der Vereinsarbeit sein. Die Delegationsteilnehmer waren gefangen von der Besonderheit des abi Modells. Herrn Barth beantwortete kompetent die Fragen zur Organisation, Finanzierung, staatlicher Unterstützung und Auswahlverfahren.
Über Organisation und Aufgabe des BV-NRW, der sich auch als Garant einer praxisorientierten Ausbildung versteht, referierte Herr Engler. Dabei waren neben Organisation, Aufgaben und Zielen des BV-NRW auch die Fragen, wie der Verband die Interessen seiner Mitglieder vertritt und mit welchen Mitteln er seine Ziele zu erreichen sucht von Interesse. Auffallend war die engagierte Mitarbeit der chinesischen Gäste und deren Detailwissen über das deutsche Berufsausbildungssystem.
Viel Lob und spontanen Beifall bekamen die Vortragenden von den Delegierten nicht nur für ihre inhaltlichen Ausführungen, sondern auch dafür, dass ein Teil der gezeigten Charts mit chinesischem Text ergänzt war.
In der Schlussrunde zu fortgeschrittener Zeit, beantworteten Herr Lothar Barth und Herr Heinz-Peter Engler in einer regen Diskussion noch offene Fragen. Frau Zhou (stellvertretende Vorsitzende Chinesisch-Deutscher Verein) als Dolmetscherin begleitete kompetent und professionell die Vorträge und Diskussionen, bewundernswert ihre auch fachspezifischen Deutsch-kenntnisse.
Bei einer so angeregten Diskussion war es dann auch nicht verwunderlich, wenn aus der geplanten zweieinhalbstündigen Veranstaltung fast vier Stunden wurden. Lehrreich war es für beide Seiten. An dieser Stelle muss auch der geduldige Hausmeister erwähnt werden, der zum Glück sehr viel Verständnis aufbrachte und somit die Veranstaltung zur fortgeschrittenen Zeit nicht zum Platzen brachte.
Besonderen Dank geht ebenso an das hochmotivierte Lehrerkollegium am Schiffer Berufskolleg RHEIN. Hier waren Profis im Einsatz, die mit viel Humor und großer fachlicher Kompetenz ihr Wissen präsentierten.
Einfach ein tolles Team. Da waren sich auch die chinesischen Gäste einig.

Juli 2016
NRW: Mitgliederversammlung 2016 in reizvoller Landschaft.
Anfang Juli tagte die Mitgliederversammlung des BV-NRW e.V. auf dem Fahrgastschiff Poseidon der Bonner Personen Schifffahrt e.G.. Von Bonn aus ging es rheinaufwärts bis nach Linz und dann wieder zurück nach Bonn. Beeindruckend die reizvolle Rheinlandschaft, Königswinter, der Drachenfels, Rolandseck, Remagen, Bad Godesberg und Bad Honnef und das Siebengebirge waren nur einige der passierten schönen Orte.
Der Vorstand hatte diesmal nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Partner eingeladen. Das bedeutete, dass die einen, zumindest zeitweise, arbeiten mussten und die anderen dafür die herrliche Landschaft genießen konnten, wenn gewünscht auch vom Sonnendeck. Von der freundlichen Schiffsmannschaft wurden wir bestens versorgt und betreut.
Vorstand wird mit noch mehr Frauen-Power gestärkt!
In der Mitgliederversammlung erläuterte der Landesvorsitzende Heinz-Peter Engler die Aktivitäten des Vorstandes im ausführlichen Vorstandsbericht. Bezogen auf die im November durchgeführte Kassenprüfung in der eine ordnungsgemäße Führung der Landeskasse bestätigten wurde, wurde Vorstand und Schatzmeister von den Mitgliedern entlastet.
Als Kassenprüfer für 2016 sind die Herren Markus Becker, Franz Heinzmann und Ulrich Kahl einstimmig gewählt worden.
Herr Marcel Gerber hat auf Grund beruflicher Veränderung seine Position im Vorstand niedergelegt. Daher stand die Nachwahl eines Vorstandsmitglieds an. Die Mitgliederversammlung wählte einstimmig (bei eigener Enthaltung) Frau Gisela Westhoff aus Bad Godesberg in den Vorstand. Beruflich hat sich Frau Westhoff lange Jahre beim BIBB in Bonn engagiert, vorwiegend in der Forschungsarbeit. Nach ihrer Pensionierung freut sie sich auf die Vorstandsarbeit und wir auf ihre Erfahrungen um sie im Sinne unserer Mitglieder einzusetzen.
Frau Tatjana Pandel freut sich auch auf die weibliche Verstärkung im Vorstand. Beide Damen haben schon Gedanken für eine erweiterte Öffentlichkeitsarbeit entwickelt.
Der Vorsitzende dankte allen Vorstandsmitgliedern für ihre geleistete Arbeit. Erfreulich war der Zugewinn von neuen Mitgliedern. 10% mehr war das selbst gesteckte Ziel. Durch den Abgang einiger Mitglieder konnten wir aber nur einen geringen Zugewinn von Mitgliedern verzeichnen.

Die einen mussten arbeiten, die anderen konnten die Landschaft genießen. Mitgliederversammlung 2016 auf der Poseidon.